© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Schloss Ritzebüttel


Im Schloßgarten
27472 Cuxhaven
Tel.: 04721 72 18 12
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-Do 10.00-13.00 Uhr
Sa,So 11.00-15.00 Uhr
Di-Do zusätzl.
14.00-17.00 Uhr
In der Zeit um 1340 baute sich das Grundherrengeschlecht der Lappe, Lehnsherren der Herzöge von Sachsen-Lauenburg und Knappen des Erzstiftes Bremen, in Ritzebüttel einen massiven, ihrer Macht entsprechenden Herrschaftssitz, die „steenborgh“, in der Art eines Wehrturmes. Zur gleichen Zeit begann mit dem Aufstieg der Hansestädte das Interesse Hamburgs an der Elbmündung zu erwachen, und nach einigen Streitigkei­ten mit den inzwischen stark verschuldeten Lappes nahm die Hansestadt im Novem­ber 1393 nach erfolgreicher Belagerung das Schloss ein. Dennoch wurde ein für die Lappes ehrenvoller und vorteilhafter Kaufvertrag für das Schloss und die umliegenden Dörfer ausgehandelt und am 31. Juli 1394 besiegelt. Mit diesem Tag war das ,,Hamburgische Amt Ritzebüttel“, das fast fünfeinhalb Jahrhunderte bestand, gegründet. Hamburg besaß damit eine Operationsbasis gegen das Seeräuberunwesen, einen Winternothafen für Zeiten, in denen die Elbe vereist war, und schließlich Ländereien, die die Getreideversorgung der Hansestadt sicherten. Cuxhaven wurde seitdem von einem mit großer Machtfülle ausgestatteten Amtmann regiert, der in der Regel ein Hamburger Senator war. Heinrich von Treitschke charakterisiert die Situation treffend, wenn auch augenzwinkernd: ,,In ganz Deutschland gab es keinen so unbeschränkten Gewalthaber wie jenen Senator, der als Proconsul in dem schönen alten Schlosse zu Ritzebüttel hauste und die Elbmündung durch eine Batterie unbrauchbarer Kanonen bewachte."
Im untersten Geschoss mit seinem gotischen Backsteingewölbe ist ein gemütliches und stilvolles Restaurant eingerichtet worden. Im barocken Vorbau des Hochparterres ist das Standesamt untergebracht, im mittelalterlichen Turm im gleichen Stockwerk befindet sich ein Saal, in dem kulturelle Veranstaltungen stattfinden, den Bürger der Stadt aber auch mieten können. Im zweiten Stockwerk sind der ehemalige Sitzungssaal und die Amtmannwohnung so wieder hergerichtet worden, wie sie um 1894 ausgesehen haben. Im dritten Stockwerk befinden sich ein Ausstellungsraum und ebenfalls Wohnräume im Stil der Jahrhundertwende.

KULTURpur empfehlen