Kunstmuseum Bonn, Foto: Schulz
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Kunstmuseum Bonn

Kunstmuseum Bonn, Foto: Sondermann
Kunstmuseum Bonn, Foto: Sondermann
Kunstmuseum Bonn, Foto: Schulz
Kunstmuseum Bonn, Foto: Schulz

Friedrich-Ebert-Allee 2
53113 Bonn
Tel.: 0228 776260
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
Mi bis 21.00 Uhr

Lundahl & Seitl: New Originals

09.03.2017 - 28.05.2017

"Nehmen Sie das hier auf?"
"Macht es Ihnen etwas aus?"
"Überhaupt nicht, es ist mir sogar lieber. Es bestehen große Aussichten, dass es hieran keine Erinnerung geben wird, wenn wir das nicht tun. Ich könnte es am Morgen vergessen haben, ganz wie Sie, und ich würde dieses Gespräch sehr ungern noch einmal führen."
"Möchten Sie, dass ich Ihnen eine Kopie davon mache?" "Hiervon? Nein, es genügt, Teil des Originals zu sein. Ich brauche keine Kopie."
"So dass Sie sich erinnern können?"
"Es ist nicht meine Aufgabe, mich daran zu erinnern; das ist Sache der Zuhörer. Welchen Part spielen Sie noch einmal?"
"Ich bin derjenige, der das Tonbandgerät hält." *

Das schwedische Künstlerduo Lundahl & Seitl, bestehend aus Christer Lundahl (1978) und Martina Seitl (1979), sind seit 2003 bekannt für ihre performativen Audiowerke und situationsspezifischen Kunstwerke, die den Fokus auf die Wahrnehmung des individuellen Besuchers legen.
In der Ausstellung New Originals laden sie den Besucher ein, sich Gedanken über die Herkunft von Bildern und die Entwicklung von Erinnerungen zu machen. Wie entstehen Bilder und wie erinnern wir uns an sie? Welche Rolle spielen Original und Kopie dabei?
Zentrum der neuen Arbeit ist ein eigens für das Kunstmuseum Bonn konzipierter Audiowalk, der sich über drei Ausstellungs­räume und weitere Sammlungsräume erstreckt. Die Produktion stellt das Werk der beiden schwedischen Künstler erstmals in Form einer Ausstellung in Deutschland vor.
Mit diesem performativen Ausstellungsprojekt beschreitet das Kunstmuseum Bonn auch neue Wege innerhalb seiner bisherigen Ausstellungspraxis. Die Präsentation hinter­fragt nicht nur den Begriff des Originals, in dem es ausgewählte Werke der Sammlung mit ihren weiterentwickelten Kopien in einen spannenden und teilweise paradoxen Dialog bringt. Sie interpretiert auch das Medium der Ausstellung und die Rolle, die dem Besucher dabei zukommt, jenseits der festgelegten Museumsrituale neu. Der Betrachter wird auf eine Reise geschickt, bei der er alle seine Sinne ein­setzen muss und vor allem lernt, nicht nur seinen Augen zu vertrauen. Als interagierender Bestandteil des Ausstellungskonzeptes wird der Betrachter teilweise zum Neuschöpfer der vorgestellten Werke und reflektiert dabei gleichzeitig grundsätzliche Bedingungen der Entstehung und Wirkung von Kunst.

*Ausschnit der Science-Fiction Novella "The Jellyfish Trap"

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