Haus der Photographie - Deichtorhallen, Foto: Foto: Conny Hilker
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Haus der Photographie - Deichtorhallen - Aktuelle Kunst

Foto: Haus der Photographie - Deichtorhallen
Foto: Haus der Photographie - Deichtorhallen
Haus der Photographie - Deichtorhallen, Foto: Foto: Conny Hilker
Haus der Photographie - Deichtorhallen, Foto: Foto: Conny Hilker

Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Tel.: 040 321030
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Marilyn Minter

30.04.2011 - 12.06.2011
Erstmalig wird das Werk der amerikanischen Künstlerin Marilyn Minter umfangreich in Deutschland vorgestellt. Ihre zwischen Malerei und Fotografie changierenden Werke haben oft die Darstellung von Erotik und Weiblichkeit zum Thema. Die hyperrealistischen Nahaufnahmen von scheinbar glamourösen Bildern, einschließlich Make-up-beladenen Lippen, Augen und Zehen, untersuchen die zunehmende Trennung zwischen dem fiktiven, durch Medien und Werbung vermittelten Körperbild und dem realen Körper. In einer umfangreichen Werkserie von 2007 ist Pamela Anderson das Modell. Ausschnitte aus »Green Pink Cavier« von Marilyn Minter wurden 2009 von Madonna als Bühnenhintergrund zu ihrer Welttournee »Sticky & Sweet« genutzt. In Marilyn Minters Arbeiten nimmt die komplexe Beziehung zwischen Körper, Fotografie und Malerei einen zentralen Stellenwert ein. Minter legt dabei die kulturellen Beklemmungen im Umgang mit Sexualität und Verlangen offen, die hyperrealistischen Aufnahmen von hochglanzpolierten Oberflächen und Körperpartien wirken verführerisch und verstörend zugleich. In der fragmentierten Darstellung von Lippen, Augen, Mündern und Nacken stehen sich Dekadenz und Schönheit sowie die Abgründe und Faszination des Glamours gegenüber. Minters voyeuristische Halluzinationen erscheinen verlockend und gefährlich zugleich. Schönheit offenbart sich als brüchiges Konstrukt, bei der sich Sinnlichkeit und Selbstzerstörung nahe sind; Fleisch, Verlangen, Sexualität und Geschlechtermodelle erscheinen als kommerzielle Produkte. Darüber hinaus ist Minters Spiel mit den Klischees inszenierter Körperlichkeit ein Experiment, das ungewohnte Blickwinkel auf den abstrakten Schönheitskult aus Werbung und Mode ermöglicht.

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