Foto: Bildarchiv Georg Kolbe Museum, Berlin
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Georg Kolbe Museum

Foto: Bildarchiv Georg Kolbe Museum, Foto: Enric Duch
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Foto: Bildarchiv Georg Kolbe Museum, Berlin
Foto: Bildarchiv Georg Kolbe Museum, Berlin

Sensburger Allee 25
14055 Berlin
Tel.: 030 30 42 144
Homepage

Öffnungszeiten:

10.00-18.00 Uhr

Body without body / Georg Kolbe in Istanbul 1917/18

27.11.2011 - 19.02.2012
"Body without Body" ist eine Gruppenausstellung mit Werken zeitgenössischer israelischer Künstler, kuratiert von dem in Tel Aviv lebenden Künstler Liav Mizrahi. Zu seinen Motiven, ein Ausstellungskonzept zu entwickeln, das den speziellen Kontext des Georg-Kolbe-Museums berücksichtigt, nimmt er folgendermaßen Stellung: "Das persönliche Erlebnis während meines Aufenthaltes in Berlin und die Erfahrung vor den Plastiken Georg Kolbes brachten mich dazu, über die Repräsentation des Körpers in der zeitgenössischen Kunst nachzudenken. Die Ausstellung ‘Body without BodyÂ’ lenkt die Aufmerksamkeit auf abstrakte Skulptur, die vom Körper oder von den mit ihm verbundenen Gegenständen inspiriert wurde. Der Körper kann als Fragment erscheinen oder gänzlich verschwinden. Der Körper ist ein sich erinnerndes Organ, es ruft globale und lokale, private und kollektive Ereignisse ins Gedächtnis. Die Ausstellung eröffnet einen Raum für diese miteinander verschlungenen Körperbilder." Im Ersten Weltkrieg lebte und arbeitete Georg Kolbe fast zwei Jahre lang in der Türkei. Als Soldat war er nach Istanbul versetzt worden, um dort künstlerisch tätig zu sien. Seine Hauptaufgabe war die Gestaltung eines Friedhofes mit einem Gefallenen-Denkmal im Botschaftspark von Tarabya. Der deutsche Botschafter Richard von Kühlmann hatte den Bildhauer nach Istanbul gerufen, denn er wollte einen "Musenhof" um sich scharen. Zumindest Georg Kolbe als "Hofbildhauer" wurde aktiv. Er betätigte sich auf mehreren Gebieten: Er porträtierte Botschaftsangehörige und Militärs, aber auch die führenden jungtürkischen Politiker. Für den Botschaftspark entwarf er Brunnenfiguren und den Festsaal der Botschaft (heute Generalkonsulat) schmückte er mit einem Reliefzyklus. Trotz des Krieges hatte Kolbes Aufenthalt teilweise paradiesische Züge, so immerhin erinnerte sich der Künstler später. Überschattet war seine Tätigkeit dadurch, dass Kaiser Wilhelm II. und der preußische Kriegsminister sein Denkmal in Tarabya ablehnten. Dank breiter Unterstützung aus Istanbul und dem Auswärtigen Amt sowie dem Kulturministerium in Berlin konnte es dennoch vollendet werden. Die kleine dokumentarische Ausstellung zeigt Plastiken und Zeichnungen und Fotografien verschollener Kunstwerke aus Kolbes türkischer Zeit. Briefe, Aufzeichnungen, Kopien von Archivalien aus dem Politischen Archiv und private Fotografien beleuchten den zeithistorischen Hintergrund. Zur Ausstellung erscheint eine Informationsbroschüre.

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