Weserburg - Museum für moderne Kunst, Foto: Ingo Clauss
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Weserburg - Museum für moderne Kunst

Foto: Ingo Clauss
Foto: Ingo Clauss
Weserburg - Museum für moderne Kunst, Foto: Ingo Clauss
Weserburg - Museum für moderne Kunst, Foto: Ingo Clauss

Teerhof 20
28199 Bremen
Tel.: 0421 598390
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr, Do bis 20.00 Uhr

Farbe im Fluss

10.09.2011 - 29.01.2012
Der amerikanische Maler Jackson Pollock wagte Ende der 1940er Jahre ein simples und zugleich bahnbrechendes Experiment: Er legte eine Leinwand auf den Boden seines Ateliers und begann, sie von oben her mit Farbe zu bearbeiten. Nach vorn gebeugt, den ganzen Körper einbeziehend, ließ er Acrylfarbe und Lack auf die Malfläche fließen und tropfen. Dieses später als "Action Painting" bekannt gewordene Verfahren inspirierte ganze Künstlergenerationen zu einem neuen Umgang mit Farbe - gegen ästhetische Sehgewohnheiten und als Herausforderung für die Sinne. Zur Feier ihres 20jährigen Bestehens widmet die Weserburg, das "Museum im Fluss", dem Medium und Material Farbe die Ausstellung "Farbe im Fluss". In der Schau werden Werke von Klassikern wie Jackson Pollock, Andy Warhol, Morris Louis, Helen Frankenthaler, Sigmar Polke und Gerhard Richter zusammen mit Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Ceal Floyer, Patty Chang, Tony Tasset und John Armleder zu sehen sein. Dabei stellt "Farbe im Fluss" zwei künstlerische Ansätze im Umgang mit Farbe einander gegenüber: Farbe als expressives Mittel und Medium zum Selbstausdruck einerseits und Farbexperimente als analytische Untersuchungen und Erkenntnisreisen andererseits. Die Ergebnisse reichen von ironisch-provokativ über amüsant und sinnlich bis hin zu explizit politisch. "Besonders die kritischen Bezugnahmen der Künstler untereinander ermöglichen das, was wir ‚Malerei nach dem Ende der Malerei‘ nennen können.", erläutert Kurator Peter Friese. Spannend wird es bei "Farbe im Fluss", wenn bekannte Künstlerinnen und Künstler wie Katharina Grosse, K.H. Hödicke, Peter Zimmermann und andere in der Weserburg eigene Farbereignisse kreieren. In konzeptuellen Entwürfen, in ironischer Fluxusmanier, in Form der Appropriation oder in unmittelbar politischem Kontext lassen sie Farbe tropfen, sprayen oder fließen. So zeigt "Farbe im Fluss" anschaulich und hautnah, wie die Farbe, vom Pinsel und malerischer Bravour befreit, Seherlebnisse ermöglicht, die Pollock seinerzeit noch, ohne dies zu ahnen, vorbereitete.

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