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Melanie Balsam-Parasole: Malerei / Nikola Dimitrov: Malerei / Götz Sambale: Skulpturen

14.06.2015 - 26.07.2015

Die Bildobjekte von Melanie Balsam-Parasole leuchten in einer subtilen Schönheit scheinbar aus sich selbst heraus. Das führt zu Irritationen in der Wahrnehmung: Handelt es sich angesichts der zarten Lasuren um Malerei oder um farbig getönte Plastiken? Die Bildträger sind nämlich keineswegs Leinwände, sondern eigens hergestellte räumliche Körper, deren zuweilen unregelmäßige Form an eigenständige abstrakte Skulpturen denken läßt. Es handelt sich um Kisten aus Karton, die wiederum durch die Übermalung ihre Materialität kaschieren. Aufgrund der plastischen Wirkung wird der Umraum anders, stärker eingebunden, als dies ein traditionell aufgezogenes Gemälde tun könnte.
In Analogie zu musikalischen Strukturen entfalten sich die Bildwelten von Nikola Dimitrov als Überlagerungen und Durchdringungen verschiedener reduzierter Einzelelemente, die in der Gesamtwahrnehmung der Malerei auf visueller Ebene einen vielfältigen Klang erzeugen, der auf Takt, Rhythmus, Modulation und Variation basiert.
Die Arbeiten auf Papier und Leinwand beziehen sich vielfach auf bestehende musikalische Kompositionen, die das akustische Erleben in eine aufregende, anschauliche Situation transportieren. Obschon überwiegend formal sehr diszipliniert, zeigen die Malereien und Papierarbeiten impulsiv-emotionale Werte, die den Bildgedanken formen und Ausdruckswerte herstellen, die unmittelbar an musikalische Situationen denken lassen.
In seinen grenzgängerischen Arbeiten „zwischen“ den Künsten vereint der Künstler gestalterische Kompetenzen sowohl in der auditiv-musikalischen Aussage und Interpretation als auch in der visuell-malerischen Komposition.
Die Formen von Götz Sambale lehnen sich als reduzierte Proportionsstudien an Entwicklungsreihen an. Sie lassen sich von elementaren Prozessen aus der lebendigen Natur ableiten, verselbständigen sich dann aber als reine Formstudien, bei denen formalästhetische Gesichtspunkte im Vordergrund stehen. Dabei spielen Symmetrien eine entscheidende Rolle. Im Anschluß an die erste Bearbeitung der Skulptur kommt der Dynamik und der Eigenschaft des Materials Holz eine entscheidende Bedeutung zu. In bewusst gesteuerten Trocknungsprozessen wird die eigene Charakteristik des Holzes sichtbar. Leichte Verschiebungen angelegter symmetrischer Linien, Nuancierungen der Umrisslinien, Schwundrisse und deutliche Formveränderungen lösen die „konkrete“ Formgebung in der zeitlichen Dimension wieder auf.

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