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Anton Stankowski: Zwischen Konkretion und Illusion

15.03.2015 - 03.05.2015

Wer das Signet der Deutschen Bank kennt, der kennt zumindest eine Arbeit von Anton Stankowski. 1973 gestaltete der Grafiker das Quadrat mit der Diagonalen, und die BILD-Zeitung gab wieder einmal den empörten Biedermann: "Maler verdient mit fünf Strichen 100.000 Mark". Stankowski konterte mit einem Klassiker: "Dafür habe ich ja auch 40 Jahre geübt!"
"Ich hatte in den 50er Jahren den Eindruck, dass das Quadrat in der konstruktiven Malerei etwas ausgebraucht ist. Ich wollte versuchen, mit einem anderen Element die gleichen Belange weiterzuführen (...) und auf diese Weise die Ausdrucksmöglichkeiten erweitern, dynamisieren" bekannte Stankowski 1989 im Rückblick und begründete damit, warum er die Schräge als bildnerisches Element sowohl in die konkrete Kunst als auch die funktionale Grafik eingeführt hatte. Das war nur konsequent, denn für den Maler, Grafiker und Fotografen Anton Stankowski gab es keine Trennung zwischen freier und angewandter Kunst. Sein Credo lautete:
"Ob Kunst oder Design ist egal. Nur gut muss es sein."
Neben mehr als 30 Gemälden aus vier Jahrzehnten zeigt die Ausstellung eine Serie von Bildobjekten, die Stankowski selbst als "Eigenformen" bezeichnete. In den bemalten und auf Sperrholzplatten aufgezogenen Leinwänden, die durch eine schmale Holzkonstruktion auf der Rückseite von der Wandfläche abgehoben werden, verbindet sich Stankowskis Farbfeldmalerei mit seiner gebrauchsgrafischen Arbeit an reliefartig aus der Fläche hervorgehobenen Piktogrammen und Logos. Die Beschäftigung mit dem korrespondierenden Verhältnis von Farbe und Form war ein grundlegendes und beherrschendes Thema seiner Kunst. Bei den "Eigenformen", die ab 1987 entstehen, folgt die Form der Farbe nun sogar in den Raum hinein. Damit repräsentieren diese deutlich weniger bekannten Arbeiten einen weiteren, eigenständigen Beitrag des Künstlers innerhalb der Konkreten Kunst.

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