18.10.2010 - 23.06.2011
Das Bauhaus Kolleg wird sich in seinem neuen Programm mit einem frühen Fall der internationalen Moderne in Städtebau und Architektur beschäftigen: den Satelliten des transnationalen Unternehmens Bata. Der mährische Schuhfabrikant Thomas Bata gilt heute als mitteleuropäischer Henry Ford. Effizienz wurde ihm zum allgemeingültigen Maßstab - von der Organisation der Arbeitsabläufe in seiner Fabrik bis hin zur Architektur der Stadt. ZlÃn, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hatte, ist eines der wenigen bis heute erhaltenen Beispiele einer funktionalen Stadt. Batas globale Expansion führte zu weltweiten Satellitenstädten, die sich städtebaulich und architektonisch am gleichen Modell orientierten.
Aufbauend auf den Ergebnissen einer internationalen Konferenz in ZlÃn 2009 wird sich das Bauhaus Kolleg XII mit zwei dieser Bata-Satelliten, Batanagar in Indien und East Tilbury in Großbritannien, beschäftigen und hier besondere Formen von Rezeption und Aktualisierung der Moderne untersuchen. Welche Spannungen und Konflikte erwuchsen aus dem Zusammentreffen von europäischen Modernisierungsmodellen und lokalen Kulturen? Welche Impulse und welche Entwicklungsblockaden gingen mit dem doppelbödigen Projekt der Modernisierung in den Satelliten einher?