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Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen


Hauptstraße 60-64
74321 Bietigheim-Bissingen
Tel.: 07142 74 483
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 14.00-18.00 Uhr
Do14.00-20.00 Uhr
Sa,So 11.00-18.00 Uhr

China macht Druck. Zeitgenössische Chinesische Druckgrafik

26.01.2008 - 06.04.2008
Das ›Reich der Mitte‹ macht von sich reden. Die Wirtschaft boomt, die Olympischen Spiele erregen weltweit Aufmerksamkeit und auch in der internationalen Kunstszene sind die Chinesen derzeit die Stars. China macht also mächtig Druck. Im wörtlichen Sinn auch in der gleichnamigen Schau, mit der nun das spannende Feld aktueller chinesischer Druckgrafik in einer eigens zusammengestellten Gruppenausstellung vorgestellt wird. Der doppeldeutige Titel verweist auf die lange druckgrafische Tradition im Mutterland des Holzschnitts und illustriert zugleich die gegenwärtige Aufbruchsstimmung und ungeheure Dynamik auf künstlerischem Gebiet. Die junge Kunst aus China hat in den vergangenen Jahren auch im Westen großes Interesse gefunden. Mit dieser Ausstellung präsentiert die Städtische Galerie eine Auswahl der wichtigsten und einflussreichsten chinesischen Künstler der Gegenwart. Einige führen die große Vergangenheit des chinesischen Holzschnitts zu neuer Blüte. Mit konzeptuellen Ansätzen in zum Teil raumgreifenden und großformatigen Arbeiten eröffnen sie dieser künstlerischen Gattung neue Möglichkeiten. Viele von ihnen sind jedoch nicht vorwiegend Grafiker, sondern verleihen ihren Motiven insbesondere in der Malerei oder Bildhauerei Gestalt. Über die Faszination Druckgrafik hinaus erhalten die Besucher so ein hervorragender Einblick in die Bildideen der zeitgenössischen Kunstszene Chinas. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben chinesische Künstler die tiefgreifende politische, kulturelle, ökonomische und ideologische Umwälzung ihres Landes erlebt. Ihre künstlerische Vielfalt ist der Spiegel einer extrem heterogenen gesellschaftlichen Wirklichkeit. Zahlreiche Arbeiten zeigen die Beschäftigung mit der eigenen Tradition, mit nationaler und kultureller Identität. In diesen Zusammenhang fällt auch die Auseinandersetzung mit dem Westen, beispielsweise als ironischer Kommentar zu westlicher Kunst, Kunstgeschichte und Kunstmarkt. Andere Positionen behandeln das Spannungsverhältnis von kulturrevolutionärer Vergangenheit und offizieller sozialistischer Gegenwart bei einer sich gleichzeitig in rasantem Tempo vollziehenden Öffnung gegenüber westlichen Statussymbolen und Konsumgütern. Die beeindruckende Bandbreite in den verschiedenen grafischen Medien reicht von figurativ bis abstrakt, von farbstark bis schwarzweiß, von kinoleinwandgroß bis buchstabenklein und verdeutlicht die zentrale Rolle der Druckgrafik in der zeitgenössischen chinesischen Kunst. Das Gros der etwa 130 Holzschnitte, Radierungen, Lithografien und Siebdrucke entstammt einer Privatsammlung aus Peking und war zum allergrößten Teil noch nie zuvor in Deutschland ausgestellt. Weitere hochkarätige Werke aus deutschen und internationalen Sammlungen ergänzen die chinesischen Leihgaben, so dass »China macht Druck« einen ausgezeichneten Überblick über die zeitgenössische Druckgrafik aus dem ›Reich der Mitte‹ gibt.

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