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Siebold-Museum


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Kunst auf dem Weg – Straßendeckel in Japan - Fotografien von Annett Stroetmann

25.04.2008 - 19.10.2008
Gullys sind fast so alt wie die Menschheit. In Japan gab es schon in der Yayoi-Kultur (8. Jh. v.Chr.) eine Art Kanalisation, als Abdeckung wurden zusammengefügte Steine verwendet. Die ersten Abwasserkanäle stammen aber aus der Meijizeit (1868-1912), allerdings waren die Gullydeckel damals noch nicht rund sondern viereckige Gitter. Bei der Planung einer modernen Abwasserleitung für Tokyo um 1920 wurden erstmals runde Deckel nach europäischem Vorbild eingeführt. Die Vielfalt im Design der Gullydeckel geht zurück auf die Familienwappen. Nach 1868 wurden diese Fürstenwappen häufig als Stadtwappen übernommen. Diese wiederum lieferten die Muster für die ersten Gullydeckel. Heute existieren Gullydeckel mit alten Bildern neben solchen mit neuen Markenzeichen und individuellen Entwürfen. Straßendeckel bestehen auch in Japan vorwiegend aus Gusseisen, Keramikelemente sind allerdings auf dem Vormarsch. Der Gullydeckel ist heute nicht länger lediglich Verschluss eines Abstiegsloches, er hat sich zu einem künstlerischen Straßenemblem mit historischem Lokalkolorit entwickelt. 1986 wurde auf Initiative der japanischen Kanalisations-Gesellschaft eine „Kommission für das Design von Kanaldeckeln“ ins Leben gerufen. Allein an den Bodenabdeckungen erkennt man in Deutschland nicht, in welcher Stadt man sich befindet. Anders in Japan, denn dort hat jede Stadt ihre eigenen charakteristischen Straßendeckel. Annett Stroetmann folgt dem Thema „Straßendeckel“ mit ihrer Kamera bereits im 7. Jahr. Die Ausstellung zeigt mit Fotografien eine sehenswerte Auswahl vom Design der Straßendeckel in Tokyo, Kyoto und Nikko.

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