Neue Nationalgalerie (Foto: Maximilian Meisse)
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Neue Nationalgalerie

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10785 Berlin
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Wols - Druckgraphik Zum 100. Geburtstag des Künstlers

30.07.2013 - 08.09.2013

Der vor 100 Jahren in Berlin geborene Alfred Otto Wolfgang Schulze, der sich seit 1937 Wols nennt, war ein autonomer Grenzgänger zwischen dem späten Surrealismus und der gestischen Malerei des Informel.
Als Wols am 1. September 1951 in einem Pariser Hotelzimmer stirbt, hat er ein bewegtes Leben hinter sich, das sich nach kurzem Fotografiestudium in Dresden seit den 1930er Jahren vor allem in Frankreich abspielt. Hierzu gehören während des Zweiten Weltkriegs Phasen der Verfolgung als deutscher Kriegsdienstverweigerer, der Internierung und der Flucht. Nach dem Krieg freundet er sich mit dem Philosophen Jean-Paul Sartre an und hat in Paris erste Ausstellungen.
Wols´ künstlerisches Schaffen umfasst neben Malerei, Fotografie und Zeichnung auch druckgraphische Arbeiten. Wie die hier vorgestellten 23 Werke bezeugen, sind es zumeist Kaltnadelradierungen. Sie werden zwischen 1948 und 1950 in geringer Auflage angefertigt und teilweise zur Illustration von Büchern verwendet. Die meisten Abzüge, darunter die hier ausgestellten, entstehen allerdings erst 1955. Verlegerin ist Gréty Wols, die Witwe des Künstlers.
Die mit der Kaltnadel in das Kupfer geritzten, meist extrem kleinformatigen Radierungen zeichnen sich durch miniaturhafte, fragile und doch entschiedene Liniensetzungen aus. Jedes Werk entfaltet einen Mikrokosmos von eigener Poesie und eröffnet ganz neue Welten. Assoziationen an Formen der Natur, an Architektonisches und Organisch-Figuratives stellen sich ein. Diese können den Reichtum der mit Präzision und Spontaneität entwickelten Liniengebilde aber nur teilweise erfassen. Dies gilt auch für die Werktitel, die eine spätere Zugabe sind.
Die Radierungen sind eine Schenkung des Künstlers Heinz Trökes, der wie Wols 1913 geboren wurde. 1995 übereignete Trökes, der 1997 in Berlin starb, dem Kupferstichkabinett 21 seiner Skizzenbücher sowie 34 Kaltnadelradierungen von Wols. Die beiden hatten sich 1949 in Paris kennen gelernt. Bereits 1976 gelangte Trökes´ "Wamelner Folge" ans Kupferstichkabinett, aus der in der Ausstellung als "Ouvertüre"" zu den Wols-Arbeiten eine Auswahl an fünf Radierungen gezeigt wird.

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