Neue Nationalgalerie (Foto: Maximilian Meisse)
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Neue Nationalgalerie

Neue Nationalgalerie (Foto: Maximilian Meisse)
Neue Nationalgalerie (Foto: Maximilian Meisse)

Potsdamer Str. 50
10785 Berlin
Tel.: 030 266 424242
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seit 1. Januar 2015 für mehrere Jahre geschlossen

Jörg Immendorff: Druckgraphik

18.03.2014 - 29.06.2014

Anlässlich der Ausstellung der Nationalgalerie „Ausweitung der Kampfzone. 1968-2000. Die Sammlung“ in der Neuen Nationalgalerie zeigt das Kupferstichkabinett zehn druckgraphische Arbeiten von Jörg Immendorff - aus den Jahren 1982 bis 1993 - im Kabinett in der Neuen Nationalgalerie vom 18. März 2014 bis 29. Juni 2014.
1982 beteiligte sich der Künstler mit sechs Werken (Linolschnitte, Lithographien und Siebdruck) an dem wichtigen, von der Galerie Maximilian – Sabine Knust in München verlegten Mappenwerk „erste konzentration“. Herausgeber war der Kölner Galerist Michael Werner. Damals wurde Im-mendorff im Rahmen eines neuen Auflebens figurativer Malerei in West-europa und den USA neben Georg Baselitz und Markus Lüpertz, die gleichfalls Arbeiten zu "erste konzentration" beisteuerten, in Deutschland zu einer der Schlüsselfiguren.
Seine künstlerischen Anfänge liegen in den 1960er Jahren, als er an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Joseph Beuys studierte und in Form der sogenannten „LIDL-Aktionen“ künstlerisch-politisch aktiv wurde. Die von Beuys praktizierte Hinterfragung des Kunstbegriffs wurde von Immendorff besonders im Hinblick auf das Medium Malerei in den 1970er und 1980er Jahren fortgeführt. Wie seine technisch vielfältigen Druckgra-phiken belegen, entwickelte er dabei eine Bildsprache, die mit unterschiedlichen Symbolen und Verweisen auf historische und zeitgeschichtliche Personen und Geschehnisse arbeitet.
Wichtiges Thema seiner Kunst ist in den 1980er Jahren der Ost-West-Konflikt, der sich in einem atomaren Wettrüsten artikulierte und an der deutsch-deutschen Teilung in seinen ideologischen und gesellschaftlichen Konsequenzen sichtbar wurde. Der Künstler erfuhr sie ganz konkret durch seine Freundschaft mit dem bis 1984 in der DDR lebenden Dresdner Künstler A.R. Penck, den er 1976 in Ost-Berlin erstmals trifft. Von Penck ist in der Ausstellung - wiederum aus der „ersten konzentration" – die Lithographie „Übergang“ zu sehen.
In mehreren großformatigen Siebdrucken, die von dem Berliner Galeristen Clemens Fahnemann verlegt wurden, setzt sich Immendorff ab Ende der 1980er Jahre mit Paris als künstlerischem und intellektuellem Zentrum der Nachkriegs-Moderne auseinander, wie besonders sein „Café de Flore“ bezeugt, in das die Porträts zahlreicher Künstler - auch aus Pencks Düs-seldorfer Wirkungskreis – integriert wurden.

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