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Museum Starnberger See

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Possenhofener Str. 5
82319 Starnberg
Tel.: 08151 44 77 57 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

- Eine Ausstellung in acht Takten

21.03.2013 - 27.10.2013

„Des landlerisch Tanzn, ...
... kann ned a jeda, i kanns selba ned gscheit, owa meine Brüada!", so lautet ein Vierzeiler, der oft und gerne beim Landlertanzen gesungen wird. Viel Wissen ist in den vergangenen Jahrzehnten um diese „urbayerische" Tanzgattung verloren gegangen. Dabei bringt der Landler oder Ländler Genuss und Lebensart zum Ausdruck, wie das nur wenigen Musikformen gelingt. Tanzen und Singen, instrumentale Melodien und rhythmisches Klatschen werden im Dreivierteltakt eins.

Zwischen Virtuosität und Prahlerei
Als Werbetanz will der Landler Aufsehen erregen – das virtuose Klatschen des Tänzers in die Hände, auf die Sohlen oder die Schenkel spielt eine große Rolle – er will seiner Tänzerin ja imponieren, genauso wie der virtuose Musikant – der nicht umsonst gerne mit dem Titel eines „Landler-Königs" versehen wird – seinem Publikum!

Reiche Überlieferung
Als der renommierte Musikwissenschaftler Felix Hoerburger in den 1960er und 1970er Jahren in Bayern über 32.000 Tanzmelodien sammelt, sind drei Viertel davon Landler. Doch nicht nur dank seiner üppigen Überlieferung gehört der Landler zu den Kostbarkeiten im „Schatzkasterl" der regionalen Musiktraditionen. Tanzforscher haben in den letzten Jahrzehnten nachgewiesen, wie quicklebendig der Landler einst war und in wie vielen Tanzformen er noch bis heute verbreitet ist.

Lange Tradition
Im Rückblick auf gut zwei Jahrhunderte Geschichte zeigt sich eine bewegte Ländler-Karriere: im Salon, auf dem Tanzboden, sogar in den Konzertsälen der Musica viva. Viele große Namen sind mit dem Landler verbunden: Mozart, Schubert oder Liszt ebenso wie Otto Ebner, der Herzog Max oder der Schranner Anderl. Und der Blick über den Zaun zeigt rasch, dass der Landler auch in der Kunst, dem Kunstgewerbe und der Literatur zu finden ist.

Die Ausstellung
Um diesen spektakulären Tanz wieder ein wenig ins Rampenlicht zu rücken, zeigt das Museum Starnberger See von März bis Oktober 2013 die Sonderschau „Landlerisch". Über 150 Exponate, historische Quellen, unerwartete Inszenierungen, Hörbeispiele und Videos sind nicht nur für Tanz- und Musikliebhaber ein Erlebnis, sondern gewähren gerade auch Nicht-Musikanten interessante Einblicke in die Geschichte und Abläufe rund um den Landler.

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