Museum Ritter, Foto: Franz Wamhof
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Museum Ritter - Sammlung Marli Hoppe-Ritter

Museum Ritter, Fotograf: Stefan Müller
Museum Ritter, Fotograf: Stefan Müller
Museum Ritter, Foto: Franz Wamhof
Museum Ritter, Foto: Franz Wamhof

Alfred-Ritter-Strasse 27
71111 Waldenbuch
Tel.: 07157 53511-30
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Geneviève Claisse - Jenseits des weißen Quadrats. Eine Retrospektive

27.10.2007 - 20.04.2008
Die französische Künstlerin Geneviève Claisse (* 1935) ist eine Grande Dame der Geometrischen Abstraktion. In den vergangenen 50 Jahren hat sie ein ebenso umfangreiches wie beeindruckendes Werk geschaffen, das vor allem durch eine feinsinnige Balance der Farben und Formen besticht. Ausgehend von anfangs dichten, farbsatten Kompositionen fand sie zu einer immer puristischeren Bildästhetik. Geneviève Claisse, die außer Gemälden auch Plastiken und Reliefs schuf, verfolgte von Anbeginn ihrer Künstlerlaufbahn eine autonome, ungegenständliche Malerei. Die geistigen Wurzeln ihrer Kunst liegen in den frühen konstruktiv-geometrischen Bewegungen, vornehmlich in Kasimir Malewitschs Ideologie der Gegenstandslosigkeit, dem Suprematismus. Wichtige Anregungen erhielt sie als junge Künstlerin zudem von dem Maler Auguste Herbin, dessen Assistentin sie in den späten 1950er Jahren war. Auf dieser Grundlage entwickelte sie einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil. Schon die frühesten erhaltenen Skizzenbücher und Gouachen der Künstlerin aus den 1950er Jahren lassen erkennen, dass sie ganz eigenständige Wege beschreiten würde. Bereits in diesen Blättern ist das bis heute für Geneviève Claisse so charakteristische sichere Gespür für Farb- und Formakkorde vollständig ausgeprägt. In ihrer künstlerischer Entwicklung folgen Werkphasen mit spitzen, schwarzen Dreiecksformen, die zu fragil und leicht wirkenden Kompositionen angeordnet sind, später dann mit großen, farbigen Kreisen und kinetischen Linienstrukturen in Schwarzweiß. Daneben taucht im ÂŒuvre der Künstlerin bis heute immer wieder das Quadrat als zentrales Bildelement auf, wobei es mal als statisch gefestigte und mal als scheinbar sanft pulsierende, im Bildraum schwebende Form erscheint. Im Laufe der 1980er Jahre gelangt Geneviève Claisse zu immer sparsameren Lösungen. Die leere, weiß gehaltene Leinwand gewinnt in ihrer Malerei nun zusehends an Bedeutung. Seitdem entstehen extrem frisch und klar wirkende Gemälde, in denen gezielt auf einem weißen Bildgrund verteilte Strichstrukturen mit bunten Farbformen symphonisch zusammenwirken. In diesen exakt ausgeführten Bildern hat die in Paris lebende Künstlerin zu sehr ausgewogenen, sensibel rhythmisierten Kompositionen von hoher ästhetischer Wirkung gefunden. Die Retrospektive im MUSEUM RITTER stellt Geneviève Claisses Werk erstmals in größerem Umfang in Deutschland vor. Rund 50 Arbeiten von den 1950er Jahren bis heute geben einen Überblick über ihr künstlerisches Schaffen. Neben zahlreichen Gemälden aus allen Werkphasen sind geometrische Plastiken und Reliefs sowie frühe Skizzenbücher der Künstlerin zu sehen, die zum Teil erstmal Ausstellung gezeigt werden.

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