02.12.-23.12.2012 und 07.01.-10.02.2013
Monika Schulz kann niemals entspannt an einem Polterabend teilnehmen, denn ihre Leidenschaft ist das Sammeln von Porzellan. Seit ungefähr fünf Jahren sammelt sie Porzellan aus Schlesien. Damals stieß sie auf der Suche nach einem passenden Geschenk auf die Porzellanfabrik Schweig. Da wurde sie neugierig, denn bis zu diesem Zeitpunkt war der geschichtsinteressierten jungen Frau aus Weißwasser nur die Glasproduktion bekannt. Kurz darauf bekam sie ein Buch über schlesisches Porzellan geschenkt und die Begeisterung für das neue Hobby war entfacht. Nebenbei lernte sie viel zur regionalen Geschichte kennen: Nachdem 1710 in Deutschland die erste Porzellanfabrik entstanden war, erhielt Schlesien erst 120 Jahre später die Gewerbefreiheit für die Porzellanherstellung. Ab 1820 kam es in der Region zu zahlreichen Neugründungen, bis 1945 wurden 50 Firmen gebaut. Schlesisches Porzellan wurde zu einem international bekannten Markenzeichen. Erklärtes Ziel von Monika Schulz ist nicht der Erwerb vollständiger Services und Produktlinien einzelner Porzellanmanufakturen. Ihr ist es wichtig, von jeder der schlesischen Firmen eine kleine Auswahl an Stücken zu besitzen. Erst dann lassen sich die verschiedenen Formen, Farben, Qualitäten und Eigenheiten der einzelnen Porzellanmanufakturen erkennen und unterscheiden. Mit ihrer Sammelleidenschaft leistet Monika Schulz ihren ganz persönlichen Beitrag zur Bewahrung von Kulturgut. Für die Ausstellung im Nieskyer Museum hat sie nun ihre schönsten Stücke ausgewählt. Anne Lauren Korsch, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Museum absolvierte, recherchierte die historischen Details verschiedener schlesischer Manufakturen und erstellte die Ausstellungstafeln. Wir laden Sie ein zu einer spannenden Zeitreise durch die Kulturgeschichte des „guten“ Kaffee- und Tafelservice aus Omas Stubenschrank.