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Museum Menden für Stadt- und Kulturgeschichte


Marktplatz 3
58706 Menden
Tel.: 02373 903 451
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Öffnungszeiten:

Di-Sa 09.00-12.00 Uhr
Do zus. 15.00-17.00 Uhr

Unvergessen

02.11.2013 - 04.01.2014

Die Toten zu bestatten gehört im christlichen Glaub en zu den sieben Werken der Barmherzigkeit. Friedhöfe, Grabmäler und Grabsteine geben Auskunft über die Bestattungskultur einer Epoche, über persönliche Schicksale von Menschen und über die Verbindung der Angehörigen zu den Verstorbenen. Historische Friedh ö- fe, verfallende Grabsteine, Friedhofsparadiese, Inschriften und Skulpturen, alter Baumbestand und frische Blumen, sanftes Licht, rostige Hinweisschilder und bunte Plastikgießkannen eröffnen in den Photos von Rüdiger Kramer eine vielschichtige Sicht auf den Umgang mit Vergänglichkeit und Tod - damals wie heute. Sie geben uns Einblicke und Ausblicke auf ein Thema, das wir in unserem Alltag gerne ausgrenzen, sie wer fen uns ein Stück auf unser eigenes Verhältnis zum Sterben mitten in unserem Leben.
Der Photozyklus des Künstlers Rüdiger Kramer "erschöpft sich nicht in der romantischen Schau der Vergänglichkeit." Vielmehr sind die Bilder eine "Dokumentation über die Endlichkeit ewiger Ruhestätten" (Reiner Sörries). Die Ausstellung zeigt u.a. Photos des katholi-schen Friedhofs am Schwitter Weg und des alten evangelischen Friedhofs in Menden.
„Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht - der letzte Weg führt uns alle auf den Friedhof zur letzten Ruhe... Wie das Wort schon sagt, da ist dann Friede und Stille oder einfach nur das Ende von Freud und Leid des Lebens...
Die heute lebend kommen um die Steine zu lesen und wieder weggehen, werden morgen tot wieder- kommen um zu bleiben, schrieb Robert Frost.
Unvergessen - dieser Zyklus digitaler Photographien veranschaulicht meinen Versuch aktiver Auseinandersetzung mit etwas, das vielfach als unfasslich ausgegrenzt wird, trotzdem aber unabwendbar auf alle zukommt, die letzte Ruhe als das Ende des Daseins.
Die christliche Vorstellung von Ewigkeit soll tröst en und den Tod zu etwas Transitorischem machen, obschon man sehen kann, daß schon die Gräber vergänglich sind, als sollten sie versinnbildlichen, was mit den Bestatteten geschieht.“ Rüdiger Kramer
1953 in Menden geboren, studierte Rüdiger Kramer an der Düsseldorfer Kunstakademie als Meisterschüler u.a. bei Joseph Beuys. Er erhielt ein Stipendium des Kultusministeriums Nordrhein Westfalen für einen Studienaufenthalt in Olevano sowie Stipendien der Aldegrever-Gesellschaft in Münster. Ein weiteres Stipendium führte ihn zu Studienzwecken in den Bergbau. Im Jahr 2002 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Euskirchen. Er erhielt verschiedene Lehraufträge, u.a. an der Kunstakademie Düsseldorf und den FHs Dortmund und Aachen. Die Jahre von 1986 bis 2006 wa- ren geprägt durch das intensive künstlerische Arbeiten mit psychisch Kranken und Geistigbehinderten.
Eine erste Ausstellung der Werke des jungen Künstlers wurde 1975 auf der Wilhelmshöhe in Menden präsentiert. Es folgten Ausstellungen in Düsseldorf, Bonn, Iserlohn, Heerlen/Niederlande, Kiel, München, Florenz und Berlin, um nur die wichtigsten Stationen zu nennen. Vor genau 10 Jahren zeigte er in einer Einzelausstellung zum Thema „Menden - die Stadt im Walde“ im Museum der Stadt Menden Ölbilder und Aquarelle.

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