Museum Ludwig, Foto: Thomas Riehle
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Museum Ludwig

Museum Ludwig, Foto: Thomas Riehle
Museum Ludwig, Foto: Thomas Riehle
Museum Ludwig, Foto: Thomas Riehle
Museum Ludwig, Foto: Thomas Riehle

Hein­rich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel.: 0221 221 261 65
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Jac Leirner - Wolfgang-Hahn-Preis 2019

10.04.2019 - 21.07.2019

2019 zeich­net die Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst am Mu­se­um Lud­wig Jac Leirn­er mit dem Wolf­gang-Hahn-Preis aus. Die brasilianische Kün­st­lerin, 1961 in São Pau­lo ge­boren, ver­fol­gt mit ihr­er Ar­beit seit vielen Jahren eine sub­tile Anal­yse von Ge­sellschafts- und Repräsen­ta­tionssys­te­men. Eine wichtige Rolle spielen dabei ge­fun­dene, oft in­dus­triell hergestellte All­t­ag­sob­jekte, aus de­nen sie nach den Prinzipi­en des Sam­melns, Akku­mulierens und Klas­si­fizierens, In­s­tal­la­tio­nen, Col­la­gen und Skulp­turen schafft. So ent­ste­hen dichte, oft min­i­mal­is­tische Ar­beit­en, die mit den äs­thetischen, repräsen­ta­tiv­en und soziokul­turellen Be­deu­tungsebe­nen der Ob­jekte spielen.
2019 ist ein be­son­deres Jahr für den Wolf­gang-Hahn-Preis. Zum er­sten Mal zeich­net die Ge­sellschaft eine sü­damerikanische Kün­st­lerin für ihr in­ter­na­tio­n­al rel­e­vantes Œu­vre aus. Der Blick wird hi­er­durch geweit­et für das globale zeit­genös­sische Kun­st­gesche­hen. Leirn­ers Schaf­fen, an der Sch­nitt­stelle von Min­i­mal­is­mus, Konzep­tu­al­is­mus und In­sti­tu­tion­skri­tik, ist eine große Bereicherung für die Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig. Zum 25. Mal in Folge ver­lei­ht die Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst dank ihr­er en­gagierten Mit­glied­er den Wolf­gang-Hahn-Preis.
Jac Leirn­ers Werk Mu­se­um Bags (1985/2018) wird von der Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst an­läss­lich der Ver­lei­hung des Preis­es für die Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig er­wor­ben und im Kon­text der ständi­gen Samm­lung präsen­tiert. Die Ar­beit beste­ht aus ein­er Samm­lung von gewöhn­lichen Plas­tik­tüten, die die Kün­st­lerin in ver­schie­de­nen Mu­se­umsshops er­wor­ben hat. Die Tüten, die nor­maler­weise vom Be­such­er be­nutzt wer­den, um ein Sou­venir vom öf­fentlichen Mu­se­um in den Pri­va­traum zu be­fördern, wer­den hi­er zu ein­er großflächi­gen Col­lage, zum Bild. An­läss­lich des Preis­es er­scheint außer­dem eine Pub­lika­tion in Zusam­me­nar­beit mit der Kün­st­lerin, her­aus­gegeben von der Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst.

Über Jac Leirn­er
Jac Leirn­er wurde 1961 in São Pau­lo ge­boren, wo sie bis heute lebt und ar­beit­et. 1982 wurde dort ihre er­ste Ausstel­lung gezeigt. Es fol­gten 1991 in­sti­tu­tionelle Einze­lausstel­lun­gen im In­sti­tute of Con­tem­po­rary Art, Bos­ton, USA und im Mu­se­um of Mod­ern Art, Ox­ford, Großbri­tan­nien sowie im Walk­er Art Cen­ter, Min­neapo­lis, USA. Seit­dem hat Leirn­er kont­inuier­lich an ein­er Vielzahl renom­miert­er In­sti­tu­tio­nen weltweit aus­gestellt. So zeigte sie beispiel­sweise eine große Ret­ro­spek­tive in der Staatlichen Pi­nakothek von São Pau­lo (2011) und stellte im Museo Ta­mayo Arte Con­tem­porá­neo in Mex­i­co Ci­ty ge­nau­so aus (2014) wie im Mu­se­um of Con­tem­po­rary Arts of Shang­hai (2016) und im Ir­ish Mu­se­um of Mod­ern Art, Dublin (2017). Leirn­er hat an zahl­reichen Bien­nalen teilgenom­men, 1989 und 1994 an der Bien­nale von São Pau­lo, 1990 und 1997 an der Bien­nale in Venedig, 2000 an der Bien­nale von Ha­van­na, 2005 und 2015 an der „Bi­e­n­al do Mer­co­sul“ in Por­to Ale­gre. In Deutsch­land waren Leirn­ers Ar­beit­en 1992 auf der Doc­u­men­ta IX und im sel­ben Jahr in Köln in der Josef-Haubrich-Kun­sthalle zu se­hen.

Über den Wolf­gang-Hahn-Preis
Die Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst ver­lei­ht den Wolf­gang-Hahn-Preis in die­sem Jahr bere­its zum 25. Mal. Mit der Auszeich­nung sollen vor­rangig zeit­genös­sische Kün­stler*in­nen geehrt wer­den, die sich in der Kunst­welt durch ein in­ter­na­tio­n­al an­erkan­ntes Œu­vre bere­its ei­nen Na­men ge­macht haben, in Deutsch­land aber noch nicht so bekan­nt sind, wie sie es ver­di­e­nen. Das Preis­geld in Höhe von max­i­mal 100.000 Eu­ro set­zt sich aus den Beiträ­gen der Mit­glied­er zusam­men und fließt in den Er­werb eines Werks oder ein­er Werk­gruppe der Kün­stler*in zu­gun­sten der Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig. Mit dem Preis ver­bun­den ist eine vom Mu­se­um Lud­wig or­gan­isierte Ausstel­lung mit Ar­beit­en der Preisträger*in sowie die Her­aus­gabe ein­er be­glei­t­en­den Pub­lika­tion. Der Name des Preis­es ehrt das An­denken an den pas­sionierten Köl­n­er Samm­ler und Gemälder­es­tau­ra­tor Wolf­gang Hahn (1924–1987), der sich in vielfältiger Hin­sicht für die Kunst der eu­ropäischen und amerikanischen Avant­garde in Köln en­gagierte. Seinem vor­bildlichen Wirken als Samm­ler, als Grün­dungs­mit­glied der Ge­sellschaft und als Leit­er der Res­tau­rierungsw­erk­stät­ten des Wall­raf-Richartz-Mu­se­um/Mu­se­um Lud­wig fühlt sich die Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst verpflichtet.

KULTURpur empfehlen