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Museum für Asiatische Kunst


Lansstr. 8
14195 Berlin
Tel.: 030 266 424 242
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa-So 11.00-18.00 Uhr

Weltbilder in Bewegung. Chinesische Malerei des 20. Jahrhunderts und Fotografien von Tong Lam

26.05.2015 - 18.10.2015

Ruinen moderner Wohnhochhäuser vor der Kulisse einer nagelneuen, gleißenden Skyline und poetische Berglandschaften, die auf den ersten Blick ganz traditionell anmuten - das sind scheinbar gegensätzliche Sujets, die auf den zweiten Blick allerdings durchaus Verflechtungen offenbaren. Landschaftsmalerei aus den frühen Jahren der Volksrepublik China stand unter dem politischen Postulat, dem sozialistischen Aufbau Gesicht zu verleihen. Die Integration neuer Motive wie Hochspannungsleitungen und LKW-Kolonnen oder stilistischer Mittel wie die prominente Verwendung roter Farbtöne waren Ausdruck der Hoffnung auf Fortschritt, der ein besseres Leben für das Volk versprach.
Der Wunsch nach einer besseren Zukunft lebt fort. Dass manche Träume dabei auf der Strecke bleiben, zeigen die Bilder des Historikers und Fotografen Tong Lam (geb. 1967) auf eindringliche Weise. Seine Dokumentation der surrealistischen Landschaft von Xiancun, einem dem Untergang geweihten Viertel im zentralen Geschäftsbezirk von Guangzhou (Kanton), rückt das von der Zukunft ausgeschlossene städtische Prekariat in den Fokus. Die Siedlung gehört zu den Enklaven kollektiven Eigentums, die die sozialistische Kollektivierung von Grund und Boden hinterließ. Umzingelt und zunehmend getilgt durch die fiebrige Expansion der chinesischen Mega-Cities, ist sie in den Strudel der Stadterneuerungs-Politik geraten und dem Verfall überlassen.

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