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Museum der Brotkultur


Salzstadelgasse 10
89073 Ulm
Tel.: 0731 699 55
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Öffnungszeiten:

tgl. 10.00-17.00 Uhr

Robert Häusser: Das tägliche Brot

05.06.2011 - 15.08.2011
Robert Häusser, geboren am 8. November 1924 in Stuttgart, wird immer wieder als Wegbereiter der zeitgenössischen Photographie bezeichnet. Unter bedeutenden Photographen wie Lennart Nilsson, Irving Penn, Henri Cartier- Bresson, Sebastiao Salgado und Richard Avedon, erhielt er 1995 im Alter von 71 Jahren als bisher einziger deutscher Photograph den "Internationalen Preis für Photographie" (Hasselblad Award) der Erna und Victor Hasselblad-Foundation in Göteborg/Schweden. Ausgezeichnet mit dem höchstdotierten Preis für Photographie gehört Häusser seither zu den wenigen deutschen Photographen. Zeit seines Lebens beschäftigte sich Häusser mit den Themen Landwirtschaft, Nahrung, Armut, Not und Hunger. Allerdings wurden diese signifikanten Aspekte in den über 150 Einzelausstellungen des OEuvres von Professor Häusser noch nie genauerer Betrachtung unterzogen. Vierzig einzigartige Schwarz-Weiß-Photographien aus seinem 64.000 Negative umfassenden Werk wurden für die Ausstellung "Robert Häusser - Das tägliche Brot. Photographien" ausgewählt und thematisch geordnet. Das erste Mal wählte der Künstler, der ansonsten seine Bilder stets in einem Maß von circa 50 x 60 cm herausgibt, für diese Ausstellung plakatgroße Formate. Die zutiefst berührenden, beinahe intimen Momentaufnahmen von Kindern in Armut, obdachlosen Bettlern und Flüchtlingen thematisieren die weltweite Problematik von stetig wachsender Armut und der Kluft zwischen Arm und Reich. Die Arbeiten entstanden zwischen 1948 und 1997 bei den zahlreichen Reisen Häussers durch Europa und die ganze Welt. Im selben Zeitraum dokumentiert Häusser mit seinen eindrucksvollen Landschaftsbildern die Entstehung des Grundstoffs für das Lebensmittel Brot, indem er die einzelnen Werkprozesse des Pflügens, Erntens und Mahlens im Bild festhält, bisweilen skeptisch hinterfragt und mit Zeichen und Spuren des Menschen in der Natur belegt. Den Endprodukten widmet der Photograph eine ganze Serie von Bildern, die sich Brot und Gebäck unter spielerischem, industriellem, sinnlichem und religiösem Aspekt annähern. Meisterhaft zitiert Häusser die Bildsprachen der großen kunstgeschichtlichen Gattungen wie Landschaftsmalerei und Stilleben ebenso wie die impressionistischen Momentaufnahmen, welche er mit vermeintlicher Spontaneität und stets mit "eigenen Worten" in die Ausdrucksformen der Schwarz- Weißen-Photographie hinüberführt und sie damit in die Bildsprache der zeitgenössischen Moderne übersetzt.

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