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KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Museum Bruder Klaus


Dorfstrasse 4
6072 Sachseln
Tel.: 041 660 55 83
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Nov:
Di-Sa 10.00-12.00
u. 13.30-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr
jd. 2. Mi/Monat: 19.00-21.00 Uhr

Leise Reise

01.04.2012 - 17.06.2012
Die erste Sonderausstellung im erneuerten Museum Bruder Klaus Sachseln vereinigt Zeichnerinnen, Malerinnen, Installations- und Videokünstlerinnen und Plastikerinnen. Drei der sechs Künstlerinnen, Gielia Degonda, Maya Reinhard und Irène Wydler, sind auch in der neuen Grundausstellung „Niklaus von Flüe – Vermittler zwischen Welten“ mit Projektionen zu den Visionen präsent.
Maya Reinhard ist Sammlerin von Unscheinbarem, Beiläufigem, Übersehenem. Sie arrangiert es zu neuen Wirklichkeiten, schafft Orte voller Poesie. Ihre Fotos bewegen sich auf der Grenze zwischen Vertrautheit und Fremde. Grenzsituationen und Resträume faszinieren die Künstlerin. Ihnen spürt sie auch zeichnerisch nach.
Gielia Degonda stellt in ihrem Werk existenzielle Fragen. Wege, Stätten, Orientierungs- und Wendepunkte sind zu erahnen. Bewegung und Ruhe findet die Künstlerin in Felsstrukturen und archaischen Symbolen. Mit pulsierenden Schraffuren und integrierten Schriftelementen tastet sie sich an letzte Wahrheiten und spirituelle Dimensionen.
Irène Wydlers Zeichentechnik mit einem das Motiv einkreisenden vibrierenden Strich versetzt Landschaften, Architekturen, Dinge und Figuren in Bewegung. Seismographische Aufzeichnungen zeigen eine Wirklichkeit hinter dem Sichtbaren und Alltäglichen. Unter dem vermeintlich Vertrauten erscheinen weitere Ebenen.



Von Monika Günther ist das Objekt „Leise Reise“ zu sehen, das der Ausstellung den Namen gab. Es besteht aus zwei getrockneten Fischen, die mit Garn umwickelt wurden. Zwischen den Fischen eingeklemmt sind Fotos von Meeresküsten. Es sind Fundstücke aus der Sammlung der Künstlerin.
Anna Margrit Annens Videoarbeit „entre-deux“ von 2003 zeigt eine Hand, die bei der Fahrt mit dem Ruderboot von Ufer zu Ufer eines kleinen Sees über das Wasser streicht. Die Hand taucht in den See, gleitet darin, spielt mit dem Wasser, hebt sich, Tropfen fallen. Die ganze Aufmerksamkeit der Künstlerin gehört dieser schlichten Handlung.
Die Plastikerin Anna-Maria Bauer erforscht seit Jahrzehnten die Gesetzmässigkeiten des Schildkrötenpanzers. Dessen Ordnungen, Rhythmen und Proportionen überträgt sie in Scheiben, Tafeln und begehbare Rauminstallationen. Es sind stille Werke von grosser Präsenz und Nachhaltigkeit.
Alle Beiträge zur Sonderausstellung entsprechen dem Titel „Leise Reise“. Keine der Künstlerinnen sucht den Effekt, das Spektakel. Ihre Sensationen liegen unter der Oberfläche. Die Ausgangspunkte ihrer Arbeiten sind der Alltag, die unmittelbare Umwelt, die ganzheitliche Sicht auf Phänomene in der Natur, auf Behausungen und Behaustheit. Sie verlangen Zeit und Hingabe – Zeit und Intensität im Entstehungsprozess, Zeit und Intensität in der Auseinandersetzung mit den Kunstwerken. Eine lohnende Herausforderung!

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