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KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Ludwig Galerie Schloss Oberhausen


Konrad-Adenauer-Allee 46
46042 Oberhausen
Tel.: 0208 412 49 11
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Hair! Das Haar in der Kunst von der Antike bis Warhol - von Tilman Riemenschneider bis Cindy Sherman

22.09.2013 - 12.01.2014

Seit Jahrtausenden übt das Haar auf die Menschen aller Kulturen eine besondere Faszination aus. Sei es, dass es als Sitz der Seele galt, die Lebenskraft des Menschen symbolisierte oder als zentraler Träger erotischer Botschaften diente. In allen Religionen der Welt spielt das Haar eine besondere Rolle, es zeigt Demut durch das Scheren des Haupthaares oder steigert die Gottesnähe durch Echthaar an Kruzifixen im christlichen Mittelalter. Fruchtbarkeit oder Machtverlust spiegelt sich im üppigen bzw. im abgeschnittenen Haar. Status, Geschlechts- oder Gruppenzugehörigkeit signalisiert das offene oder verdeckte Haar mit seiner Frisur oder der Form der Haube. Die Farbe des Haares reicht in der Bewertung vom Rot des verräterischen Judas und der Zugehörigkeit zur Hexenbrut über das verführerische Blond Maria Magdalenas und Marilyn Monroes bis zum tiefen Schwarz der Femme fatale. Die Locken geliebter Menschen wurden als Freundschaftsbeweis bewahrt. Die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts entdeckt das Haar für sich neu. Abstoßend inszeniert oder auf Begierde abzielend, erstaunlich im gebrochenen Kontext oder passend zur Alltäglichkeit, kann das Haar nun in vielerlei Formen auftreten. Den Metamorphosen scheinen keine Grenzen gesetzt. Bisher ist noch nie in einer Ausstellung diesem besonderen menschlichen Schmuck aus künstlerischer Sicht nachgegangen worden. Ausgehend von den reichen und qualitätvollen Beständen der Sammlung Peter und Irene Ludwig spürt die Schau den Künstlerinnen und Künstlern über die Jahrhunderte nach, wie sie das Haar interpretiert haben. Mit diesem Ausstellungsvorhaben wird der Idee Peter und Irene Ludwigs, ihre Kunstwerke immer wieder in neue Zusammenhänge zu stellen und mit weiteren Arbeiten aus anderen Kollektionen zusammenzubringen, besonders Rechnung getragen. Durch Werke aus vielen Jahrhunderten und diversen Ländern wird es hier möglich: „was sie trennt, zu erkennen und das, was sie verbindet, zu erleben“.

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