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Ludwig Galerie Schloss Oberhausen


Konrad-Adenauer-Allee 46
46042 Oberhausen
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Bergung – Burkhard Held | Querschläge – Klasse Burkhard Held an der Universität der Künste Berlin

17.05.2009 - 14.06.2009
Lange hat Burkhard Held Boxer gemalt. Die Leinwand wurde ihm zum unentrinnbaren Boxring. Die tragischen Köpfe reizten ihn und ließen ihn nicht mehr los. Konzentrierte Anspannung, Brutalität und äußerst physische Präsenz brachten Bilder hervor, die bis zum Bersten von den einzelnen Köpfen ausgefüllt waren. Diese FACESCAPES sind nicht bloß Wiedergaben des Kampfgeschehens, sondern entstehen vielmehr aus dem kämpferischen Zusammenprall von Kräften in der Farbe. Mit der Zeit aber brachen diese aufgeschlagenen Physiognomien auf und breiteten sich offen als Gesichtsfetzen oder lose ineinander gestrichene Flecken auf der Leinwand aus. Die bisherige gespannte Ballung von Bewegung und Richtungskräften, welche die Bilder füllte, wurde nach und nach porös. Risse und harte Bruchkanten taten sich auf. Die farbigen Bildgründe drängten in den Vordergrund und beanspruchten mit einem Mal ihr eigenes Recht, was gegenüber den bis dahin übermäßigen Kopfmotiven den umgebenden Bildraum betonte: aus Köpfen wurden Landschaften. Zunächst fast unmerklich wurden aus den Boxerporträts, dann aber immer offensichtlicher Landschaften und zuletzt massiv gelagerte und eindrückliche Bergporträts. Die Ausstellung „Bergung“ versammelt Bilder der vergangenen fünf Jahre und zeigt den eindrücklichen Wandel von den farbkräftigen Boxerporträts über die sich mehr und mehr in Landschaft auflösenden Köpfe hin zu den massiv auf den Leinwänden ragenden Bergmassiven. Aus dem überschaubaren Boxring hat sich Burkhard Held im vollen Vertrauen auf die Malerei ins Freie der Leinwand begeben. Querschläge – Klasse Burkhard Held an der UdK Berlin Selbstbewusst und eigenwillig treten acht ehemalige und gegenwärtige Studenten ihrem Lehrer an der Berliner Universität der Künste entgegen. Die Ausstellung „Querschläge“ bietet die seltene Gelegenheit, die spannende Auseinandersetzung in einer Malereiklasse hautnah mit Ecken und Kanten, Sympathie und Aufbegehren mitzuerleben. Kann es doch nie darum gehen, dass die Studenten ihrem Lehrer allzu hörig nacheifern. Vielmehr sollte dieser ihnen die Möglichkeit bieten, sich auf das Abenteuer der Malerei einzulassen und vor allem anderen zu ihrem eigenen ‚BildÂ’ zu gelangen. Die dabei herauskommenden ‚ErgebnisseÂ’ lassen sich mit allem Ausprobieren, Finden und Weitersuchen mehr als sehen. Auf malerisch unterschiedlichste Weise haben sich Mohamad-Said Baalbaki, Josephine Behlke, Markus Gely, Natalia Korotyaeva, Regina Nieke, Min Young Park, Hyun-Jung Ryu und Johanna Silbermann vollkommen individuelle Handschriften erarbeitet. Alle profitieren dabei von der Haltung ihres Lehrers, jedoch ohne ihn zu imitieren. Wie aufregend es sein kann, den eigenen Platz in der Kunst zu suchen, zeigt die Ausstellung: Querschläge, die treffen!

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