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Kunstraum Kreuzberg/Bethanien


Mariannenplatz 2
10997 Berlin
Tel.: 030 90 298 14 55
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Öffnungszeiten:

tägl. 12.00-19.00 Uhr

Zeichen, Gebärde und Kunst

10.11.2012 - 13.01.2013
Die Ausstellung Zeichen, Gebärde und Kunst präsentiert erstmalig Kunstformen, die sich einfachen Einkategorisierung entziehen, und sich im Spannungsfeld zwischen gehörloser Minderheits- und hörender Mehrheitskultur bewegen. In der Ausstellung sind sowohl Arbeiten (Gehörloser/Hörender) Künstler vertreten, die sich mit Klang, Musik, und ihren künstlerischen Potenzialen beschäftigen, als auch Arbeiten (Hörender/Gehörloser) Künstler, die sich mit den Gebärdensprachen und den ihr inhärenten künstlerischen Potentialen beschäftigen. Die Ausstellung ist eine interdisziplinäre Ausstellung auf neuem Terrain: mittels Gebärden, Gesten und Interaktionen betreten unbekannte Kunstformen die Bühne. Sie loten die Grenzen zwischen Tanz, Performance, Pantomine, Literatur und Malerei interaktiv aus.
Zeichen Gebärde, und Kunst wird die wohl weltweit erste Ausstellung sein, die das aus den Gebärdensprachen entspringende künstlerische Potenzial zeigt.
Unser Projekt beabsichtigt, die Qualität der Gebärdenpoesie und der Gebärdenkünste erstmals einer größeren Öffentlichkeit wahrnehmbar zu machen. Die Kuratoren sind sich darüber bewusst, dass sie Teil der hörenden Mehrheit sind. Die Aushandlung „hörende Perspektive“ und „nichthörende Perspektive“ ist deshalb wichtiges Element ihrer Überlegungen. Nicht das „Nicht-Hören“, die „Gehörlosigkeit“ soll das Thema sein, sondern vielmehr die kulturellen Möglichkeiten, welche die Gebärdensprachkultur eben auch Hörenden vermitteln kann. Unser Interesse richtet sich auf die Arbeit von international renommierten Gebärdenpoesie-Künstlern wie Gunter Trube, Clayton Valli und Dorothy Miles. Sie spielen in der Gehörlosen- und der Gebärdensprachkultur eine besonders wichtige Rolle. Wir stellen mit dem Ausstellungsprojekt die Frage, welche Schnittmengen, Verbindungen und Interaktionen es in den strikt getrennten Welten von Gehörlosen/Hörenden gibt. Die wachsende Zahl junge Gebärden-Künstler_Innen, die zum Beispiel die Gebärdenpoesie insbesondere im Hip Hop Musik neu gestaltet haben, beweist, dass auch in der aktuellen Popmusik sich Hörende/Gehörlose Welten seit über zwanzig Jahren miteinander im Austausch stehen.
In Deutschland spielte der Gebärdensprachperformer Gunter Trube (1960-2008) eine herausragende Rolle als Aktivist und Künstler im Kampf um die Anerkennung der Gebärdensprachkultur. Mit Gunter Trube hat der Co-Kurator dieses Projektes, Wolfgang Müller seit 1980 eng zusammengearbeitet, zb. in der Berliner Volksbühne und in der Filmproduktion für Channel 4, London.

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