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Kunstmuseum Villa Zanders


Konrad-Adenauer-Pl. 8
51465 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202 14 23 56
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Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-18.00 Uhr
Do 14.00-20.00 Uhr
So 11.00-18.00 Uhr

Norbert Prangenberg: Winterreise

20.01.2013 - 07.04.2013

Er wolle Bilder schaffen, die aussähen „wie vom Himmel gefallen“, hat Norbert Prangenberg (1949 – 2012) einmal formuliert. Einen Eindruck, was er damit gemeint hat, offenbaren die faszinierenden Linolschnitte zu Franz Schuberts „Winterreise“ (1827). Die melancholischen Lieder aus der deutschen Romantik haben Prangenberg seit der Kindheit begleitet. Sie gewannen in den letzten Jahren unter dem Eindruck seiner schweren Erkrankung neue Bedeutung. Der 24teilige Zyklus wurde 2012 noch von ihm selbst gedruckt.
Wie schon Franz Schubert, inspirierten die Gedichte Wilhelm Müllers auch Prangenberg zu einer sehr persönlichen Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz. Er übersetzt ihren tief empfundenen Ausdruck in abstrakte Formen und an Gegenständliches erinnernde Zeichen. Dabei findet er bei aller Dramatik im Widerstreit der Gefühle insgesamt zu einem wunderbar lyrischen Ton. Norbert Prangenberg, 1949 in Rommerskirchen in der Nähe von Köln geboren, hat nach einer Ausbildung zum Gold- und Silberschmied seinen künstlerischen Weg eingeschlagen.Bekannt wurde er vor allem mit seinen groß dimensionierten und farbenfrohen Keramiken. 1982 war er mit mächtigen Plastiken aus Papier, Beton und Pigment und Zeichnungen auf der documenta 7 vertreten.Obwohl bereits 1965 erste Holzschnitte entstanden, trat er erst 1988 mit seinem grafischen Werk an die Öffentlichkeit. Seine lebenslange Auseinandersetzung mit der Druckgrafik verband sich mit einer großen Liebe zur Literatur.
Unter den zahlreichen Mappen und Büchern zu zeitgenössischen und historischen Themen kann die „Winterreise“ heute schon als eines seiner Hauptwerke betrachtet werden. Ergänzt wird die Präsentation mit einer Linolschnittfolge aus dem Jahre 2006 zu Eduard Mörikes Gedicht „Besuch in Urach“.
Den Blick auf die unverwechselbare Handschrift dieses bedeutenden Künstlers, der seit 1993 eine Professur für Keramik und Glas an der Akademie der Bildenden Künste in München innehatte, vervollständigen eine Auswahl keramischer Arbeiten aus den Jahren 1990 bis 2008 sowie zahlreiche Studien und Vorzeichnungen.
Eine sehr persönliche Note erhält die zuvor im Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen gezeigte Schau durch eine „Ausstellung in der Ausstellung“, in der Norbert Prangenberg gewidmete Arbeiten des langjährigen Freundes Rolf Steiner sowie gemeinsam gestaltete Künstlerbücher vorgestellt werden.

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