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Kunsthaus Stade


Wasser West 7
21682 Stade
Tel.: 04141 44824
Homepage

Öffnungszeiten:

Di,Do,Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr
Mi 10.00-19.00 Uhr

Jörg Immendorff - Ein Künstler aus Deutschland. Aus dem druckgraphischen Werk

18.01.2009 - 10.05.2009
Er war ein künstlerischer Visionär der deutschen Einheit, weit bevor die Mauer fiel. Provokant und fordernd war seine Kunst, schillernd und skandalumwoben sein Lebensstil. Jörg Immendorff (1945 - 2007) zählt heute international zu den großen deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Mit einer Auswahl von über 100 druckgrafischen Werken stellt das Kunsthaus Jörg Immendorff nun erstmals in Stade vor. Bereits mit seinem legendären Werkzyklus "Café Deutschland" (19977 - 1983) schrieb Immendorff Kunstgeschichte: In monumentalen Historiengemälden korrespondierte er künstlerisch mit seinem ostdeutschen Malerfreund A. R. Penck und sezierte deutsch-deutsche Geschichte und Gegenwart mit Ironie und beißender Kritik. Stets hat Immendorff den Dialog gesucht - im Leben, in der Politik und in der Kunst. Auch in seinem großen Zyklus "Café de Flore" (1987 - 1992) wird das Kaffeehaus zum Ort der Kommunikation und der Begegnungen. Politgrößen und Halbwelt, seine Galeristen und Künstlerfreunde, aber auch Kunstidole wie Duchamp, Lehmbruck, Max Ernst und Picabia sind nun sein bildnerisches Personal, mit dem er die großen Malerdebatten über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft führt. Er selbst schlüpft in seinen Bildern in immer neue Rollen; findet im legendären Wüstling Tom Rakewell oder im Maleraffen sein unsterbliches Alter Ego. 1997 erkrankt Jörg Immendorff an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS, in deren Folge sich seine Formensprache, Themen und Motive noch einmal drastisch verändern. Seine Bilder verlassen das Erzählerische; Form und Farbe stehen nun im Mittelpunkt seiner Arbeiten, die sich kaum noch entschlüsseln lassen. Die Grafik wird ihm einmal mehr zum wichtigen Medium. Mit Hilfe von Assistenten arbeitet Jörg Immendorff unermüdlich weiter an seinem Œuvre, bis kurz vor seinem Tod am 28. Mai 2007. Mit einer Auswahl von 160 Linol- und Holzschnitten, Lithografien, Radierungen und Siebdrucken aus der Sammlung Geuer & Breckner (Düsseldorf) gibt das Kunsthaus Stade einen Einblick in das druckgrafische Werk einer der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Brigitte Garde

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