Die Ausstellung HyperAmerika. Landschaft – Bild – Wirklichkeit richtet den Blick auf den Begriff der amerikanischen Landschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und veranschaulicht, wie in der Malerei des Hyperrealismus eine romantische amerikanische Tradition der Darstellung von Land zu einer Art von Verherrlichung findet, die für die Geschichte und die Entwicklung eines Landschaftsbegriffs höchst signifikant ist.
Mit dieser Ausstellung verfolgt das Kunsthaus Graz die Hypothese, dass sich in Amerika seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts ein ganz eigener Umgang mit dem Land entwickelt hat, der sich vom europäischen Landschaftsbegriff stark unterscheidet. Er erhielt im Zuge der Manifest Destiny – der „vorgesehenen Bestimmung“ der Nation – einen anderen ideologischen Umschwung als in Europa und wurde für die Propagierung der Eroberung eines „einzigartigen und gelobten Landes“ verwendet. Amerika wurde noch einmal als ideale Welt dargestellt, als großes zivilisatorisches Projekt – eine Entwicklung, die in der Malerei, in der Fotografie und im Film der 1960er- und 1970er-Jahre ein intensives Ende findet, um dann in neue Formen des Umgangs mit Landschaft umzuschlagen.
In der Ausstellung HyperAmerika werden Gemälde amerikanischer Hyperrealisten den Fotografien einiger „New Topographics“ und damit verwandter Positionen gegenübergestellt, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden sich parallel entwickelnden Strömungen festzumachen. Gleichsam als Referenz auf diese Kapitel der Kunstgeschichte und als weiteres Bindeglied zwischen Malerei und Fotografie fließen Positionen ein, die diese Entwicklungen begleiteten (Ed Ruscha) oder ihnen vorangingen (Edward Hopper, Charles Sheeler, Walker Evans). Vor allem Ruscha, dessen Œuvre sowohl für die Malerei als auch für die Fotografie bahnbrechend war, schlägt eine weitere Brücke – zumal seine Arbeit Every Building On The Sunset Strip, 1966, in beiden „Landschafts“-Ausstellungen im Kunsthaus Graz zu sehen ist.