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Kunsthaus Bregenz


Karl Tizian Platz
6900 Bregenz
Tel.: 05574 48594-0
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do 10.00-21.00 Uhr

Trix und Robert Haussmann: Reflexion und Transparenz

24.01.2015 - 06.04.2015

Als Auftakt des Jahresprogramms der KUB Arena realisiert das Zürcher Architekten-, Designer- und Theoretiker-Duo Trix und Robert Haussmann eine Ausstellung, die auf die Besonderheiten der Räume von Peter Zumthor reagiert. Seit der Gründung ihrer »Allgemeinen Entwurfsanstalt« im Jahr 1967 hinterfragen sie die modernistische Maßgabe, Neues erfinden zu müssen. Sie wenden sich in ihren Produktionen der Architektur- und Kunstgeschichte zu, um historische Modelle herauszugreifen und zu aktualisieren. Weit entfernt von dem Diktum »form follows function« folgen ihre Entwürfe einem kritischen Manierismus. Dieser erlaubt es ihnen, Altes und Neues zu verschränken und dabei Wahrnehmungsstörungen zu erzeugen sowie mit Mehrdeutigkeiten, Widersprüchen und Zufallsmomenten zu arbeiten. Durch den Einsatz des Illusionismus als Gestaltungsmittel der Materialverfremdung oder durch die optische Auflösung von Volumen mittels Verspiegelungen lassen sie komplexe illusionäre Endlosräume, Möbel und Objekte entstehen, die kanonisierte Wert- und Ordnungsbegriffe auf humorvolle Weise unterlaufen. Ihre Ausstattung der Bar der Kronenhalle (1965) und der Da Capo Bar in Zürich (1970), ihre Gestaltung der Galleria Hamburg (1978 — 83) oder die Umgestaltung des Zürcher Hauptbahnhofes (1987 — 91) sind legendär. Die von ihnen entworfenen Stoffkollektionen und Möbel, wie der verspiegelte New Weissenhof-Chair (1988) oder das so genannte Lehrstück II (1978), zählen mittlerweile zu den wichtigsten Design-Ikonen der Schweizer Postmoderne. Das Lehrstück II ist eine in einzelne Schubladensegmente aufgelöste Interpretation einer kannelierten, antiken Säule — eines von insgesamt neun Lehrstücken, bei dem die Form durch die Funktion gestört und das Objekt weder auf die eine noch die andere reduziert wird.
Für Reflexion und Transparenz wurde das Duo eingeladen, der Architektur von Peter Zumthor mit seiner eigenen Formensprache zu begegnen. Ausgehend von dem geometrischen Grundraster, das das Kunsthaus strukturiert, überschreiben sie die KUB Arena punktuell mit quadratischen Spiegelflächen. Diese um 45 Grad gedrehten Spiegel zitieren die Glasdeckenelemente der oberen Stockwerke und erzeugen eine Vielzahl virtueller Durchbrechungen im Raum.

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