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Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad


Rüfferstraße 4
97421 Schweinfurt
Tel.: 09721 51 479
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr
Do 10.00-21.00 Uhr

Frederic D'Ard: Jumelage – Faszination Marmor

13.09.2015 - 12.01.2016

„Was für ein ungewöhnlicher Titel?“ mag sich manch ein Besucher angesichts der Besichtigung der Ausstellungen in der Kunsthalle Schweinfurt und im Kloster Wechterswinkel fragen. Der dem Französischen entliehene Begriff „Jumelage“ steht für Verkoppelung, Verbindung und, in diesem Fall besonders passend, für Partnerschaft. Zwei Orte verbinden sich partnerschaftlich und zeigen unterschiedliche Aspekte eines künstlerischen Œuvres. Aber auch innerhalb des Werkes von Frédéric d’Ard bestehen solche Verbindungen unterschiedlicher Art, im Material und in der Formensprache. Über allem aber steht bei diesem Bildhauer, Skulpteur wie er sich selber gerne nennt, die Faszination an dem Material, das er seit Jahrzehnten fast ausschließlich verwendet – dem Marmor. Lässt sich in der Präsentation der Torsi in der Kunsthalle wunderbar die Auslotung des Künstlers zwischen der figürlichen Form bis hin zur deren Auflösung ablesen, so rückt die Vielfalt seiner Formensprache von figurativ, informell bis abstrakt im Kloster in den Fokus.
2015 ist Frédéric d’Ard 80 Jahre alt geworden: Ein „biblisches Alter“, wie man sich ausdrückt. In Psalm 90,10 heißt es ergänzend „… und wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen …“. So gesehen hat der Bildhauer in der Tat ein köstliches, von Mühe und Arbeit gekennzeichnetes Leben geführt. Dabei ist er noch lange nicht am Ende. Voller Vitalität macht er heute noch immer das, was er bereits vor Jahrzehnten als Bildhauer getan hat. Mit Kennerschaft wählt er wie eh und je im Steinbruch den einen, den richtigen rohen Marmor aus, in dem nur er bereits die fertige Skulptur vor Augen hat. Aus allen Ecken Europas transportiert Frédéric d’Ard diese ungeschlachten Brocken in sein Atelier in Wermerichshausen nahe Münnerstadt. Dort formt der Bildhauer den Marmor mit seinen Händen mit verschiedensten Werkzeugen so lange, bis in ihm das Glück der vollendeten Arbeit aufsteigt.
„Immer auf der Suche nach dem Schönen“ nennt Frédéric d’Ard selbst als Motto seines künstlerischen Schaffens. Egal zu welcher Formensprache Frédéric d’Ard bei der Gestaltung seiner Marmorskulpturen greift, bleiben doch immer zwei wesentliche, charakteristische Merkmale bestehen: Die Eleganz und die Schönlinigkeit der Form. Hier zeigt er sich als Meister der Komposition. Er ist nicht nur auf der Suche nach dem Schönen, welches seine künstlerische Triebfeder ist, sondern er hat sie auch schon oft gefunden. Davon zeugen seine Skulpturen.

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