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Kunsthalle Göppingen


Marstallstraße 55
73033 Göppingen
Tel.: 07161 650 777
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 13.00-19.00 Uhr
Sa, So 11.00-19.00 Uhr

Kyungwoo Chun: Response

06.05.2012 - 01.07.2012
In den Arbeiten des koreanischen Künstlers Kyungwoo Chun spielt der Faktor Zeit immer eine ganz wesentliche Rolle. Bei seinen Fotografien arbeitet er mit teilweise extremen Langzeitbelichtungen, vergleichbar noch zu jener Technik aus den Anfängen des Mediums. Seine Aufnahmen von Einzelpersonen oder Gruppen sind im wahrsten Sinne des Wortes „Zeitportraits“. Die Bilder offenbaren minutiös den Prozess der Aufzeichnung und visualisieren damit auch den Dialog zwischen Künstler und seinem Gegenüber. Die Schärfe der Portraits hängt von den Bewegungen der Modelle über die Dauer der Aufnahme hinweg ab. Kleine Gesten, wie Atmen, Nicken oder Sprechen sammeln sich an im Lichtbild und verleihen den Fotografien ihre ganz eigene Ästhetik. Diese Art der Fotografie unterscheidet sich grundsätzlich vom Erstellen einzelner Momentaufnahmen. Chuns Bilder entstehen aus einem performativen Akt. Darin liegt die Verbindung zu seinen Rauminstallationen, für die er Konzepte entwickelt, welche den Betrachter zur Teilnahme auffordern und ihn zum Bestandteil des Werkes werden lassen. In der Kunsthalle Göppingen sind mehrere partizipatorische Arbeiten von Kyungwoo Chun präsentiert, bei denen die Besucher eingeladen sind mitzumachen und das Kunstwerks mitzugestalten. So etwa bei „Fortune Train“, einer großen Installation, die speziell für seine Ausstellung in Göppingen konzipiert worden ist. Aus Knetmasse werden Eisenbahnmodelle anfertigt und kleine Wunschzettel darin versteckt. Am Ende sollen die einzelnen Knetzüge und -Waggons als Glücksbringer verschenkt werden. Alle performativen Installationen von Kyungwoo Chun sind auf eine bestimmte Dauer hin angelegt und beteiligen zugleich den Betrachter am Werk. So wie die Fotografien nicht in einem einzigen Augenblick entstanden sind, so wachsen und verändern sich auch die Installationen über den Zeitraum der Ausstellung. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht immer der Entwicklungsprozess, eine künstlerische Haltung, die den Weg zum Ziel erklärt.

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