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Kunsthalle Faust


Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Tel.: 0511 213 48 60
Homepage

Öffnungszeiten:

Do, Fr 16.00-20.00
Sa, So 14.00-18.00 Uhr

Make Yourself At Home

05.10.2012 - 28.10.2012

Mit der Ausstellung “Make Yourself at Home” präsentiert Robert F. Hammerstiel erstmals einige seiner konzeptuellen Hauptwerke zusammen mit eigens für die Kunsthalle Faust entwickelten Arbeiten. So führt er den Ausstellungsbesuchern beispielsweise mit “What more do you want? III” schon im Titel die bittersüßen, absurden Glücksversprechen aktueller Konsumwelten vor Augen, wie es schonungsloser kaum möglich erscheint.
Robert F. Hammerstiel ist ein kunstvoller Jongleur banaler Alltäglichkeit und Perfektionist in der Imitation des “Natürlichen”. In seinen Videos, Installationen und Fotoarbeiten spiegelt er den gesellschaftlichen Mythos der heilen Welt und macht Begriffe wie Konsum, Entertainment, Status durch manieristische Überzeichnung sichtbar, indem er zum Beispiel alles Natürliche durch ein Surrogat aus Kunststoff ersetzt. Die wunderbare Welt des “Haben-Wollens” wird so auf die Spitze getrieben und zeigt gerade darin ihre Brüchigkeit und Absurdität, wenn Hammerstiel den mit Kunstrasen ausgelegten Hallenboden der Kunsthalle Faust durch automatische Rasenmäher-Roboter kurzhält und den Besuchern ihr eigenes “Im-Wege-Stehen” vor Augen führt. Das Szenario wird ergänzt durch Videos zur Familienidylle und Plastik-Gartenhäuschen.
Dieser artifiziellen Welt steht im kleineren abgedunkelten Raum der Kunsthalle die Video-Doppelprojektion einer aberwitzigen Kamerafahrt durch ein “reales, perfekt gepflegtes Natur-Panorama” gegenüber. Die Fahrt geht, begleitet von der Bach-Kantate “Wie ein Hirsch nach frischer Quelle”, endlos entlang einer Thujenhecke.
Hammerstiel: “Ich setze mich mit der Sehnsucht des Menschen nach Glück, Geborgenheit und Idylle und den damit verbundenen Wunschprojektionen auseinander. In meinen Arbeiten hinterfrage ich die Darstellungsmechanismen der Werbe- und Konsum-Industrie, die diese Sehnsüchte vordenkt, immer wieder neu erzeugt und stereotypisiert.”

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