Käthe-Kollwitz-Museum Köln, Foto: CCfranken
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Käthe-Kollwitz-Museum Köln

Foto: Käthe-Kollwitz-Museum Köln
Foto: Käthe-Kollwitz-Museum Köln
Käthe-Kollwitz-Museum Köln, Foto: CCfranken
Käthe-Kollwitz-Museum Köln, Foto: CCfranken

Neumarkt 18-24
50667 Köln
Tel.: 0221 227 28 99
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa-So 11.00-18.00 Uhr

Karin Kneffel: Fallstudien

16.01.2015 - 19.04.2015

Das Käthe Kollwitz Museum präsentiert als erstes Museum einen Überblick über die Werkgruppe der Arbeiten auf Papier der Künstlerin Karin Kneffel. Mit mehr als hundert Exponaten wird ein Einblick in ihre Arbeit der letzten 20 Jahre gegeben – es werden Aquarelle, Zeichnungen sowie ausgewählte Beispiele der Druckgraphik gezeigt. Viele der meist eher kleinen Formate bilden autonome Werkkomplexe, andere wiederum sind Studien für großformatige Bilder. Etwa ein Viertel der Exponate stammt aus dem Atelier der Künstlerin. Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz sowie namhafter Galerien.
Karin Kneffels Arbeiten werden seit mehr als 20 Jahren national und international gezeigt und wahrgenommen. Erst kürzlich endete die viel beachtete Schau im Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe, in dem sie als erste Malerin überhaupt ausstellte. Bis März läuft noch eine große Überblicksausstellung mit fünfundvierzig großformatigen Arbeiten im Museo de Arte Contemporaneo in La Coruna. Die letzte Retrospektive in Deutschland liegt bereits fast fünf Jahre zurück; das Käthe Kollwitz Museum Köln beschäftigt sich nun mit einem Aspekt ihres Werks, dem bisher keine eigene Ausstellung gewidmet war.
Aus diesem Anlass erscheint ein repräsentativer Katalog mit etwa 140 Abbildungen und einem in das Werk einführenden Text von Walter Grasskamp.
Bekannt wurde die Münchner Akademieprofessorin Karin Kneffel in den 1990er Jahren mit Tierporträts, 20 x 20 cm groß. Diese stehen im schönsten selbstbewussten Überbietungsverhältnis zu den zur selben Zeit beginnenden großformatigen Portraitfotografien aus der Düsseldorfer Akademie. Was immer Karin Kneffel sich im Folgenden als Thema vornimmt: die Früchte, die römischen Fresken, vor die sie die zeitgenössischen Bildbetrachter spannt, die Einbeziehung der Mies van der Roheschen Villen in eine Bilderwelt der Spiegelungen und Reflexionen: all das ist ein aufs Genaueste erarbeiteter Teil der Story unseres Lebens, das sie in stupende Bilder verwandelt hat.
Die Bildräume sind komplex, sie sind seit je von der einen Triebkraft durchdrungen: dem Beharren auf der bildnerischen Untersuchung unserer Kultur, sei es durch die Darstellung der sprechenden Gegenstände, sei es durch die kenntnisreiche Erfassung von ganzen Architekturepochen, sei es durch die selbstverständliche Verarbeitung medialer Erfahrungen. Denn Film und Fotografie sind fraglos Bestandteil dieser Malerwelt. Ihre Bilder sind so simpel wie genau, so hintergründig ironisch wie verbindlich ernst. Nur dadurch wecken sie in uns Assoziationen und Empfindungen, die uns deutlich machen, warum wir in unserer Kultur der Vergegenwärtigung durch Kunst bedürfen. Dies geschieht hier in kollektiv verbindlichen Bildern von Karin Kneffel – ausdrucksstark schön, verstörend zugleich und konfliktreich. Sie steckt weitere Felder für die Kunst ab, intensiv und lässig zugleich, denn das Selbstbewusstsein ihrer eigenen neuen Bilddeutungen ist jedem Werk aufs beste ablesbar.

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