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Jüdisches Museum Westfalen


Julius-Ambrunn-Str. 1
46282 Dorsten
Tel.: 02362 452 79
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10-12.30 u. 14-17 Uhr
Sa, So 14.00-17.00 Uhr

Petr Ginz. Prager Tagebuch 1941 – 1942

20.01.2008 - 17.02.2008
Prag 1942. Ein 14-jähriger jüdischer Junge zeichnet das Bild „Mondlandschaft“. Es zeigt die Erde, wie er sie sich vom Mond aus betrachtet vorstellt. Im Jahr 2003 nimmt der erste israelische Astronaut eine Kopie dieser Zeichnung mit an Bord der Raumfähre Columbia, die dann beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Das Unglück bringt den Namen des jungen Zeichners, Petr Ginz, in die Schlagzeilen, und so erfährt schließlich Chava Pressburger, seine Schwester, dass man Tagebücher ihres Bruders entdeckt hat, die jahrelang unbeachtet auf einem Prager Dachboden gelegen hatten. Der 1928 geborene Petr war nicht nur künstlerisch sehr begabt, er besaß auch ein bemerkenswertes schriftstellerisches Talent. So verfasste er neben Tagebüchern und Gedichten gleich mehrere Romane (sein Vorbild war Jules Verne) und war in Theresienstadt maßgeblich an einer Untergrundzeitschrift beteiligt. Seine wieder gefundenen Aufzeichnungen aus dem Prag der Jahre 1941/42, die im Zentrum der Ausstellung stehen, bestechen gerade durch ihre nüchterne, authentische Unmittelbarkeit. Sie zeigen, wie die vertraute und geliebte Stadt für ihn mehr und mehr zu einem Ghetto ohne Mauern wird. Ende 1942 wird Petr erst nach Theresienstadt und Ende 1944 schließlich nach Auschwitz deportiert. Petr GinzÂ’ Prager Tagebuch ist ein einzigartiges Zeitdokument. Es zeugt von den vielfältigen Begabungen eines Menschen, der keine Resignation erkennen lässt und der seinen Mördern zum Trotz auch heute noch zu uns spricht.

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