Foto: Historisches Museum Luzern
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Historisches Museum Luzern

Foto: Historisches Museum Luzern
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Pfistergasse 24
6003 Luzern
Tel.: 041 228 54 24
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Die Sagenmaschine / Der Frühling kommt herangezogen - Die phantastischen Zeichnungen von Karl Friedrich Schobinger

15.03.2013 - 08.09.2013

Das Historische Museum Luzern wird zur Sagenmaschine. In unserer Sammlung gibt es viele Objekte, deren Hintergründe nicht bekannt sind. Sie sind da – und schweigen. Als Wissenschafter versuchen wir, sie zu erklären, sie zum Sprechen zu bringen. Das gelingt häufig, scheitert aber auch oft. Nicht erklärbare Objekte oder Situationen wirken eigenartig, geheimnisvoll. Sie regen die Phantasie an. Und dann entstehen Sagen. Indem mögliche Erklärungen in spannende Geschichten gepackt und weitererzählt werden. Im privaten Kreis oder im Internet.
Das Museum zeigt zwei Sonderausstellungen. Mit ihnen wird das ganze Museum zum unsicheren Ort der Sagen. Die eigens konstruierte Sagenmaschine ist das visuelle Sagenzentrum. Sie produziert unzählige Kurzsagen, je nach dem, wie sie von den Gästen mit Stichworten zum Fabulieren gebracht wird.
Eine Augen- und Gedankenweide sind die ganz persönlichen Sagen, die der bekannte Luzerner Maler Karl Friedrich Schobinger (1879-1951) mit seinen Zeichnungen erzählte. Er litt unter Asthma und konnte nächtelang nicht schlafen. Er sass am Tisch und zeichnete viele hundert Phantasien, wie er sie nannte. Ganz unwirkliche Szenen, die er in unsere wirkliche Landschaft einfügte. Geradezu magisch ziehen sie den Betrachter in die phantastische Traumwelt des höchst originellen Künstlers herein.
Im Schaudepot des Museums erzählen wir Geschichten, die verunsichern, weil nicht klar ist, ob sie wahr oder erfunden sind. Wir führen die Gäste mit dem Scanner zu Objekten, deren Geschichten korrekt sind, weil wir sie im Detail kennen, und zu solchen, die ganz oder teilweise erfunden sind, indem wir das Wenige uns Bekannte kräftig ausgeschmückt haben. Die persönliche Unsicherheit im Beurteilen von Behauptungen regt zum Nachdenken an über den eigenen Umgang mit Informationen und über die Grenzen historischer Wissenschaften.

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