Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
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Haus der Kunst München

Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Jens Weber, München
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter
Haus der Kunst München, Foto: Maximilian Geuter

Prinzregentenstr. 1
80538 München
Tel.: 089 21127 115
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-So 10.00-20.00 Uhr
Do 10.00-22.00 Uhr

Vivan Sundaram: Disjunctures

29.06.2018 - 07.10.2018

Das Haus der Kunst würdigt den indischen Künstler Vivan Sundaram (*1943 in Shimla, Indien), dessen Karriere fast fünf Jahrzehnte umfasst, mit der europaweit bislang umfangreichsten Ausstellung seiner Multimedia-Arbeiten. Sundaram war zunächst als Maler tätig und blieb diesem Medium die ersten zwanzig Jahre treu; Anfang der 1990er-Jahre wandte er sich einer ausgedehnteren Konzeption zu, was mit seinem Interesse an der Stofflichkeit einer Vielzahl von Materialien handwerklicher und industrieller Herkunft zusammenfiel. Die Auswahl an Materialien spiegelt sich in den verschiedenen Werkgruppen, die Sundaram in den letzten zwanzig Jahren geschaffen hat.
Das Geschichtsbewusstsein Sundarams, dessen Werk mit aktuellen und historischen Bezügen durchsetzt ist, zeigt sich besonders in seiner raumfüllenden Multimedia-Installation Memorial (1993/2014), mit der er eines namenlosen Opfers gedenkt. Als Reaktion auf die Zerstörung einer Moschee aus dem 17. Jahrhundert im nordindischen Ayodhya durch militante rechtsradikale Hindus kam es 1992/93 zu Ausschreitungen zwischen Hindus und Muslims. Das gefundene Zeitungsfoto eines auf der Straße liegenden Toten ist der Ausgangspunkt für Sundarams melancholische Trauerarbeit.
Geschichte, Erinnerung und Archiv sind übergreifende Anliegen des Künstlers und dienen auch als Wegweiser durch die Ausstellung. Ebenso sind Trostlosigkeit und Zerstörung wiederkehrende Motive in Sundarams Werk, der als Künstler nie davor zurückgeschreckt ist, Zeitzeuge zu sein.
Die Präsentation ist konzipiert als Sequenz von Gegenüber-stellungen, die erkennen lassen, wie formale und thematische Anliegen von einer Arbeit auf die nächste übergehen.
Unabhängig von Methode und Materialien – handwerklich, industriell oder 'hightech' – zeugt Vivan Sundarams Kunst immer von Empathie.

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