Haus der Kulturen der Welt (Foto: KULTURpur)
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Haus der Kulturen der Welt

Haus der Kulturen der Welt, Foto: Sabine Wenzel
Haus der Kulturen der Welt, Foto: Sabine Wenzel
Haus der Kulturen der Welt (Foto: KULTURpur)
Haus der Kulturen der Welt (Foto: KULTURpur)

J.-F.-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Tel.: 030 39 78 70
Homepage

Öffnungszeiten:

geschlossen bis Anfang 2017

Musikprogramm Konzerte

24.08.2007 - 27.10.2007
Mit drei Konzertreihen, die dem Broadway, Greenwich Village und dem Sound von El Barrio gewidmet sind, präsentiert das Haus New York als Weltzentrum der Musikindustrie. Die drei Orte stehen für drei Stile und drei sowohl künstlerisch wie auch wirtschaftlich völlig unterschiedliche Arten des Musikmachens: die quasi-industriell produzierte Songkunst von Komponisten und Textern wie George Gershwin, Irving Berlin und Cole Porter; die Suche nach den Wurzeln, nach dem Authentischen und dem unheimlichen alten Amerika der Folk-Szene, die sich seit den Zeiten von Pete Seeger bis zum heutigen Tag im Village versammelt; die Latin-Szene der Immigranten vor allem aus Puerto Rico und Kuba, die mit den Jahren New York zur Welthauptstadt der spanischsprachigen Popmusik gemacht haben. Legenden wie Jimmy Scott, Richie Havens und Joe Bataan treffen auf Vertreter des aktuellen Stands der Dinge wie Tony Touch oder Jeff Lewis. Dazu kommen einzigartige Events wie die Reunion der Salsa-Supergroup Grupo Grupo Folklórico Y Experimental Nuevayorquino. 5. und 6. Oktober 2007 Broadway Die große Tradition der amerikanischen Unterhaltungsmusik macht das Haus mit einer Broadway-Hommage erfahrbar, für die u. a. Jimmy Scott gewonnen wurde. Am Broadway entstand die Musikindustrie mit ihrem Spannungszustand zwischen wirtschaftlichen Zwängen und künstlerischen Ambitionen. Die großen – auch finanziellen – Erfolgsaussichten der Broadway-Maschinerie erwiesen sich als Magnet für Talente, vor allem für europäische Immigranten, die gleichermaßen vertraut waren mit Strawinsky oder Schönberg und offen für neue Formen wie Blues und Jazz. Aus der Liederproduktion für Musicals entstand das „Great American Songbook“, ein nicht genau festgelegter Kanon herausragender Songs der amerikanischen Unterhaltungsmusik von den 1920er bis 1950er Jahren. Der einzigartige Jimmy Scott , mit seiner von Stimmbruch nie veränderten Knabenstimme, ist in diesem Idiom seit Jahrzehnten zu Hause. Das Duo Roswell Rudd (Posaune) und Duck Baker (Gitarre) hat weitgehend unbekannte Broadway-Songs ausgegraben. Die Berliner Musikerin Masha Qrella (Contriva) nimmt sich zusammen mit Rike Schuberty (Contriva), Michael Mühlhaus und Andi Haberl des Berliner Beitrags zum „Great American Songbook“ an und präsentiert Broadway-Arbeiten der Berliner Komponisten Kurt Weill und Frederick Loewe. 12.-27. Oktober 2007 Greenwich Village In einem eigens installierten, gleichsam aus der Zeit herausgelösten Greenwich-Village-Folk-Club präsentiert das Haus die New Yorker Folkmusikszene und vereint dabei Veteranen und junge Musiker. Um 1950 ließen die offensichtliche Künstlichkeit und urbane Stilisierung der kommerziellen Popmusik in Amerika eine Sehnsucht nach dem vermeintlich Natürlichen und Authentischen aufkommen. Eine breite Bewegung machte sich auf die Suche nach den Wurzeln, nach einer angeblich unverfälschten Urmusik. Obwohl diese Suche zunächst vor allem in ländliche Gegenden im Süden der USA führte, wurde New York in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Weltzentrum der Folkmusik, wo sich vor allem in den Clubs und Cafés in Manhattans Greenwich Village bis zum heutigen Tag Scharen von Folk-Musikern versammeln. Im Folk Club des Hauses treffen an sechs Abenden jeweils Vertreter der heutigen Punkrock-nahen Folkszene wie Jeff Lewis, Prewar Yardsale und Dufus auf Veteranen wie Richie Havens, Peter Stampfel und David Peel & The Lower East Side. Gastkurator ist mit Jeff Lewis ein Vertreter der jungen Generation, der in seinen Songs auch immer wieder die Historie des Genres und der Musikszene New Yorks behandelt. Eric Andersen / Langhorne Slim: Strassengeister and elektronische Liebesbriefe | Richie Havens / Ish Marquez: Seele und Energie | David Peel & The Lower East Side / Roger Manning: Streitbare Pazifisten | Biff Rose / Dufus: Ungebremster Ideenfluss | Peter Stampfel / Prewar Yardsale: Anarchie und Alltag | Jeff Lewis / Professor Louie: Familie Beatnik Ein Artikel in der „ZEIT“ über die neueste Boheme New Yorks: Folkmusik war einmal. In New York spielt man jetzt Antifolk. 24. August -8. September 2007 El Barrio – Latin New York Die El-Barrio-Reihe zeigt die Entwicklung und die Vielfalt der Latin-Musik in New York. Was etliche lateinamerikanische Integrationsgipfel immer wieder versucht haben, hat die Musikindustrie geschafft: den Begriff „Latino“ in eine kulturelle, vor allem musikalische Identität zu verwandeln. Das Zentrum der spanischsprachigen Musik ist nämlich seit den 1930er Jahren New York. Die aus der Karibik, Mittel- und Lateinamerika importierten musikalischen Stile erfuhren eine Umformung zu typisch „nuyorquinischen“ Genres. Das afroamerikanische Publikum, die italienische und die jüdische Community, das weiße Manhattan: All das hinterließ seine Spuren in der Latin-Music New Yorks. So wurden aus Puertorikanern schließlich „Nuyoricans“ – und aus „Latino“, der Stereotypisierung durch das weiße US-Amerika, erwuchs bald eine kulturelle, vor allem musikalische Identität. Von Salsa über Boogaloo bis Reggaeton bringt das Haus die spannende Bandbreite der Latino-Musik New Yorks auf die Bühne. Zum Eröffnungswochenende des New-York-Programms ist das Spanish Harlem Orchestra eingeladen, das wie kein anderes für das nuyorquinische Salsa-Erbe steht, jene berühmte Soße aus Latin-, Jazz- und Soul-Elementen. Extra für das NY-Programm reformiert sich mit der Grupo Folklórico Y Experimental Nuevayorquino eine der legendärsten Latin-Formationen überhaupt – mit Eddie Palmieri als Stargast. Vertreter der afro-kubanischen Spiritualität wie Luisito Quintero , Latin-Soul-Musiker wie Joe Bataan , die Musikformation Los Pleneros und eine Art Reggaeton-Revue mit Tony Touch bringen den aktuellsten Latino-Sound nach Berlin. 13.-15.9. Asian Bop Dass kulturelle Globalisierung nicht unbedingt Vereinheitlichung bedeutet, beweist eine Reihe von asiatischen Musikern, deren Inspiration der am stärksten mit New York assoziierte Jazz-Stil ist, der Bebop. Auf allen Kontinenten finden sich alte und junge Jazz-Musiker, für die Musiker wie Charlie Parker, Bud Powell und Thelonious Monk den Status von Heiligen haben. Interessant wird es, wenn die Liebe zum Bebop auf andere, im Zusammenhang mit Jazz ungewöhnliche musikalische Ansätze trifft. So begann der japanische Pianist und Komponist Koji Ueno mit Punk-Rock, bevor er mit seiner Band Guernica zu einem führenden Vertreter der japanischen Elektronik-Avantgarde wurde und schließlich zu einem angesehenen E-Musik- und Filmmusik-Komponisten avancierte. Jazz entdeckte er in den neunziger Jahren und wird im Haus zum ersten Mal in Deutschland seine Big Band präsentieren. Indra Lesmana, der führende Jazzpianist Indonesiens, präsentiert seine Bebop-Lesart in kleiner Besetzung, während die Formation Du Yinjiao aus Peking beweist, dass Bebop sogar in der lange abgeschotteten Welt des Reichs der Mitte seine unverkennbaren Spuren hinterließ. 13.9. Indra Lesmana / Indonesien | 14.9. Du Yinjiao / China | 15.09. Koji Ueno / Japan

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