Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg
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Haus am Waldsee - International Kunst in Berlin

Haus am Waldsee, Fassadengestaltung Werner Aisslinger, 2013, Foto: Daniele Manduzia
Haus am Waldsee, Fassadengestaltung Werner Aisslinger, 2013, Foto: Daniele Manduzia
Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg
Haus Knobloch, 1926, heute Haus am Waldsee, Foto: Käthe Stoef, Hamburg

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel.: 030 801 89 35
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Werner Aisslinger: Home of the Future

21.04.2013 - 09.06.2013

Werner Aisslinger (Jg. 1964) verwandelt das Haus am Waldsee in ein „Home of the Future“. Der vielfach ausgezeichnete Produktdesigner und Mitbegründer des Berliner Designfestivals DMY stellt anhand zahlreicher Möbel- und Objektbeispiele sein zentrales Thema des Materialtransfers vor. Es werden Visionen von zukünftigen Lebenskulturen gezeigt sowie seine besondere Entwurfspraxis nachvollziehbar gemacht. „Home of the Future“ ist Aisslingers erste institutionelle Übersichtsausstellung, die sein Gesamtwerk seit den 90ern reflektiert.
Aisslingers Praxis basiert auf Fragen: Wie werden wir morgen leben? Wie wird gekocht und gearbeitet, geschlafen und gedacht? Ordnungen festgefügter Kleinfamilien haben sich aufgelöst. Patchworkfamilien folgen anderen Bedürfnissen als frühere Gemeinschaften. Dadurch verändert sich auch das Wohnen. Aus dieser Einsicht heraus experimentiert Aisslinger in unterschiedlichste Richtungen.
In der Ausstellung sind unter anderem modulare Bausysteme als Stauräume oder Regale zu sehen sowie Energiespeicher oder nachwachsende Möbel, mit denen Aisslinger in jüngster Zeit experimentiert. Seine vorgestellten Entwurfsphantasien reichen bis zu Möbeln aus Naturfasermatten und wärmeempfindlichem Gel, die von ihm vom einfachen Industriegrundstoff in zukunftsweisendes High-Tech-Design überführt wurden. Aus der Beschäftigung mit einem neuen Grundmaterial entsteht bei Aisslinger die Idee für eine bestimmte Funktion als Sessel, Stuhl, Tisch, Lampe, Bett oder Objekt. Biologische Strukturen, Nachhaltigkeit und praktische Aspekte spielen am Anfang seiner Entwurfspraxis immer die Hauptrolle. Die Funktion ist Folge eines Materialtransfers, den der Designer selbst anstößt und eigenhändig durcharbeitet. Erst wenn der komplexe, hoch symbiotische Arbeitsprozess abgeschlossen ist, sucht Aisslinger nach einem Markenhersteller, der den Entwurf seriell im eigenen Namen produziert. So werden in der Ausstellung viele bekannte Objekte zu sehen sein, hinter denen der Name des Urhebers, Werner Aisslinger, einer der visionärsten und experimentierfreudigsten Designer in Deutschland bisher, weitgehend verschwindet. Werner Aisslinger lebt und arbeitet in Berlin.

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