Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb
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Hamburger Kunsthalle - Sammlung Galerie der Gegenwart

Hamburger Kunsthalle, Foto: Romanus Fuhrmann-Rickert
Hamburger Kunsthalle, Foto: Romanus Fuhrmann-Rickert
Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb
Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb

Glockengießerwall 1
20095 Hamburg
Tel.: 040 428542612
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do-21.00 Uhr

Lost Places - Orte der Photographie

08.06.2012 - 23.09.2012
In den letzten Jahren hat die Photographie innerhalb der künstlerischen Medien einen neuen Höhepunkt erreicht. Ausgehend von der Düsseldorfer Schule mit Künstlern wie Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff oder Candida Höfer hat sich eine junge Generation von Künstlern entwickelt, die auf unterschiedliche Weise das Thema ‚Raum’ und ‚Ort’ im Zeichen historischer Veränderungen und sozialer Krisen aufzeigen. Mit der Ausstellung Lost Places widmet sich die Hamburger Kunsthalle diesen neuen Positionen, die in Photographie, Film und Installation verschie-denste Orte und Lebensräume und ihre zunehmende Isolierung dokumentieren.
Joel Sternfelds dokumentarische Photographien zeigen Orte, die Schauplatz eines Verbrechens waren. Thomas Demand reinszeniert reale Tatorte zunächst als Modell, um sie dann abzulichten. Beate Gütschow wiederum konstruiert in ihren großformatigen Photographien Stadt- und Naturland-schaften, die an bekannte Orte erinnern, jedoch keinen wirklichen Bezug zulassen. Sarah Schönfeld zeigt in ihren Photographien „das Bild der Erinnerung im Raum der Gegenwart“. Sie besucht alte Orte ihrer DDR-Kindheit und zeigt diese im gegenwärtigen Zustand, wobei sie beide Momente miteinander konfrontiert. Omer Fast erzählt in seiner fiktiven Video-Installation Nostalgia die Ge-schichte illegaler Auswanderer aus drei verschiedenen Perspektiven.
Der französische Philosoph Maurice Halbwachs hat in seinem Buch Das kollektive Gedächtnis auf die Bedeutung „räumlicher Bilder“ für das Gedächtnis sozialer Gemeinschaften hingewiesen. Gerade weil heute die zuverlässige Verortungen von Dingen und Erinnerungen – auch durch die digitale Photographie – nicht mehr gesichert sind, gerät dieser Anspruch ins Wanken. Was passiert mit realen Orten, wenn ein Raum die gewohnte Bedeutung verliert und zudem virtuell erfahrbar wird? Die Ausstellung Lost Places zeigt rund 20 unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Photographie und Videokunst zu diesem Thema mit zahlreichen Leihgaben aus Museen und privaten Sammlungen.

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