Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb
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Hamburger Kunsthalle - Sammlung Galerie der Gegenwart

Hamburger Kunsthalle, Foto: Romanus Fuhrmann-Rickert
Hamburger Kunsthalle, Foto: Romanus Fuhrmann-Rickert
Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb
Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb

Glockengießerwall 1
20095 Hamburg
Tel.: 040 428542612
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do-21.00 Uhr

Lichtwark revisited - Künstler sehen Hamburg

23.05.2014 - 07.09.2014

Im Jahr 2014 jährt sich zum 100. Mal der Todestag des ersten Direktors der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (geboren am 14. November 1852, gestorben am 13. Januar 1914). Eine der weitblickendsten Ideen Alfred Lichtwarks war es, Künstler nach Hamburg einzuladen, um vor Ort Landschaften und Portraits anfertigen zu lassen und diese dann in die Sammlung der Kunsthalle aufzunehmen.
Lichtwark, der seit 1886 Direktor war, hatte frühzeitig erkannt, dass die Stadt Hamburg für junge, zu seiner Zeit moderne Künstler als Bildmotiv von großem Interesse sein konnte. Da er dem Kunstpublikum in Hamburg zeitgenössische Kunst vermitteln wollte, gründete er bereits 1889 die Sammlung von Bildern aus Hamburg und erteilte zunächst jüngeren Malern aus Hamburg und später Künstlern aus ganz Deutschland und dem Ausland Aufträge. Auftragswerke bestellte Lichtwark u. a. bei den Hamburger Künstlern Ernst Eitner und Arthur Illies, bei führenden deutschen Künstlern wie Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt und auch bei Künstlern aus Frankreich, wie den Postimpressionisten Pierre Bonnard und Édouard Vuillard. So verbrachten Édouard Vuillard und Pierre Bonnard 1913 einige Wochen in Hamburg. Die in dieser Zeit entstandenen Gemälde wie Bonnards Abend am Uhlenhorster Fährhaus (1913) oder Vuillards Blick auf die Binnenalster (1913) gehören heute zu den bedeutendsten Werken der Hamburger Kunsthalle.
Die ab Mai 2014 zu sehende Ausstellung greift diesen Gedanken Lichtwarks auf: Die Kunsthalle lädt renommierte Künstlerinnen und Künstler ein, Werke zu schaffen, die sich mit Hamburg auseinandersetzen. Dabei sollen neben Skulptur und Graphik auch Photographie und Video berücksichtigt werden. Zum Thema Photographie ist ein Projekt mit dem Berliner Künstler Tobias Zielony (*1973) geplant. Die amerikanische Künstlerin Jill Baroff (*1954) wird eine Zeichnungsserie produzieren, die sich mit dem Rhythmus des Wasserstands der Elbe auseinandersetzt. Jorinde Voigt (*1977) hingegen bezieht sich in ihrer Zeichnungsserie konkret auf Alfred Lichtwark. Seinen 1897 verfassten Text „Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken" übersetzt sie in eine Matrix von 10 Zeichnungen. Die vor allem für Kinder entwickelten „Übungen" vor originalen Kunstwerken sollten – so Lichtwark – einer frühen „Schulung des Auges" dienen.Weitere Künstler, die sich im Rahmen der Ausstellung mit Hamburg befassen sind Julius von Bismarck (*1983), Michaela Melián (*1956) und Adrian Williams (*1979).
Präsentiert werden die neuen Arbeiten im Dialog mit den Werken, die von Alfred Lichtwark in Auftrag gegeben wurden. Dabei interessiert die Frage, wie sich der Blick auf Hamburg verändert hat und wie Künstlerinnen und Künstler die Stadt heute wahrnehmen. Wie auch zu Lichtwarks Zeiten besteht auch heute der Wunsch, die in Hamburg entstandenen Kunstwerke für die Sammlung der Kunsthalle zu erwerben.

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