Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb
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Hamburger Kunsthalle - Sammlung Galerie der Gegenwart

Hamburger Kunsthalle, Foto: Romanus Fuhrmann-Rickert
Hamburger Kunsthalle, Foto: Romanus Fuhrmann-Rickert
Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb
Blick auf Galerie der Gegenwart und Gründungsbau © Hamburger Kunsthalle, Foto: Wolfgang Neeb

Glockengießerwall 1
20095 Hamburg
Tel.: 040 428542612
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do-21.00 Uhr

Félix Vallotton - Idylle am Abgrund (Hubertus-Wald-Forum)

15.02.2008 - 18.05.2008
Bizarre Posen, strenge Blicke, unerwartete Handlungen – dies sind nur einige Merkmale von Félix Vallottons Kunst, die von beißendem Sarkasmus und schwarzem Humor durchdrungen ist, und die ihn zu einem international beachteten Avantgardisten der Moderne machte. In Lausanne 1865 geboren, studierte Vallotton in Paris im Kreis der Künstlergruppe Nabis, zu der auch Edouard Vuillard und Pierre Bonnard gehörten. Er arbeitete als Illustrator und Journalist, schrieb Theaterstücke, die – genau wie seine Bilder – provozierten und bürgerliche Konventionen hinterfragen. Entblößungen und Ehebruch, hinter schweren Gardinen verborgen, umgeben von Nippes und Tand: Vallottons Protagonisten sind in ein engmaschiges Netz aus Betrug und Bedrängnis eingesponnen. Stilistisch irritieren Vallottons Arbeiten dabei durch ihre Künstlichkeit: Stillleben aus intensiven Farbfeldern, leere Landschaften mit markigen Hell-Dunkel-Kontrasten oder Portraits von eigenwilliger Härte. Hinzu kommen Aktdarstellungen, die in ihrer unterkühlten Erotik und sachlich-realistischen Malweise von überraschender Modernität sind. Der offenkundige Zwiespalt zwischen Trieb und Moral, das komplexe Stimmungsgeflecht aus Distanz und Nähe, sprengte für Vallottons Zeitgenossen oftmals die Grenze des Erträglichen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1925 gehörte Vallotton zu den bedeutendsten Vertretern des Symbolismus. In vielen seiner Werke finden sich Elemente, die später im Surrealismus oder der Neuen Sachlichkeit aufgegriffen wurden. Seine Holzschnitte prägten ganze Künstlergenerationen, unter ihnen auch die Künstler der Brücke. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich entsteht, versammelt mehr als 70 Gemälde und über 40 Zeichnungen und Holzschnitte und ermöglicht einen Überblick über das gesamte Spektrum dieses faszinierenden, doch in Deutschland zu unrecht wenig bekannten Künstlers.

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