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Galerie der Stadt Fellbach


Marktplatz 4
70734 Fellbach
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Di-Fr 16.00-19.00 Uhr
Sa, So 14.00-18.00 Uhr

Timm Ulrichs: Die Welt im Wohnzimmer – The world at home

16.07.2009 - 12.10.2009
1940 in Berlin geboren, studierte Timm Ulrichs von 1959 bis 1966 Architektur an der Technischen Hochschule in Hannover. 1972 wurde er zum Professor der Kunstakademie Düsseldorf/Münster berufen und 2005 emeritiert. Er lebt und arbeitet in Hannover und Münster. Ulrichs bezeichnet sich als Totalkünstler. Das meint Kunst, die alle Lebensbereiche durchdringt und keinen Unterschied zwischen privater und öffentlicher Sphäre kennt. In der Tat umfasst seine Arbeit nahezu alle denkbaren künstlerischen Ausdrucksformen und überschreitet alle Genregrenzen. Inhalt der Arbeit ist die Untersuchung und Hinterfragung seiner selbst, seiner unmittelbaren belebten und unbelebten Umwelt und der verschiedenen Kommunikationsmittel, mit denen der Kontakt unter den Individuen mehr oder weniger funktionierend aufrecht erhalten wird. Der Ideenreichtum, der Blick fürs Paradox im augenscheinlich Normalen und eine bemerkenswerte Produktivität machten und machen Timm Ulrichs zu einer Leitfigur der Konzeptkunst. In Fellbach präsentiert Ulrichs unter anderem das Fotoprojekt „Die Welt im Wohnzimmer – The world at home“. Gegenstand sind Fotografien von Fernsehern, wie sie Ulrichs in den Zimmern von Altersheimen in Slowenien angetroffen hat. Man sieht auf den Fotos jeweils einen Filmstill aus dem zur Zeit der Aufnahme laufenden Programm und die Fernsehgehäuse, die mit Nippes und persönlichem Kram „geschmückt“ sind. Es ergeben sich merkwürdige Bezüge zwischen Dekoration und Fernsehbild. In die Privatheit und Enge des Wohnzimmers dringt der öffentliche Raum via Bildschirm ein. Seien es Nachrichten oder die daily soap. Es entsteht eine seltsame Spannung zwischen Bedeutung und Belanglosigkeit, Wirklichkeit und Fiktion, realer Zeit und der rasenden Geschwindigkeit der Bilder. Weiterhin werden neue Arbeiten, wie etwa ein Entwurf für das sogenannte „Einflächen-Falthaus“ gezeigt.

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