Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann
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Frauenmuseum Bonn

Foto: Michael Sondermann
Foto: Michael Sondermann
Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann
Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann

Im Krausfeld 10
53111 Bonn
Tel.: 0228 69 13 44
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-18.00 Uhr
So 11.00-18.00 Uhr

Gabriele Münter. Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis

14.12.2014 - 08.03.2015

Das Bonner Frauenmuseum präsentiert vom 14. Dezember 2014 bis 8. März 2015 eine Hommage an Gabriele Münter. Sechs Mal wurde der GABRIELE MÜNTER PREIS bereits vergeben, aber noch nie war die Namensgeberin selbst Thema im Haus. Mit der Ausstellung „Gabriele Münter. Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis" wird die Künstlerin nun erstmals auch persönlich geehrt. Eingeleitet wird die Schau von einer kunsthistorischen Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte und der Dokumentation der letzten sechs Preisvergaben.
80 Künstlerinnen spiegeln das Leben und Werk Gabriele Münters in Film, Foto, Malerei, Grafik, Skulptur und Installationen. Die Ausstellung präsentiert vier übergeordnete Themenblöcke: Porträt, Blauer Reiter, Landschaft und Berge, sowie ein „Kunstgarten" mit Blumen, Gärten, Münterhaus und Stillleben.
Im „Porträt-Teil" sind etwa das leuchtende Hinterglasbild von Rita De Muynck oder Carola Pascholds und Petra Mohrs großformatige Portraits von Gabriele Münter zu sehen. Daniela Flörsheim zeigt eine Übermalung des bekannten Fotos aus Münters Jugendjahren in Amerika. Christa Kolling spielt Malschülerin von Markus Lüpertz. Aus dem Bereich Skulptur fällt Germaine Richters farbenfrohe Reliquienbüste von Gabriele Münter „Was bleibt" ins Auge sowie Bettina Meyers Plastik „for Gabriele Münter" – bestehend aus aufeinander-gelegten Holzblöcken, die ein stark abstrahiertes Gesicht ergeben.
Im zweiten Teil geht es um das große Thema Blauer Reiter und damit um Koloristik, Farblicht, Symbolik, das Bewegungsmotiv und die Kunstideologie, die Gabriele Münter durchbrochen hat. Rosenbachs „die bleue Reiterin" kommt ironisch daher. Christine Theile malte eine Gabriele Münter, wie sie ein blaues Pferd samt Kandinsky, den Treulosen, energisch aus dem Gemälde wegschiebt. Simone Rethel-Heesters zeigt den Freundeskreis „Spät nachts". Teresa Wojciechowska thematisiert die Trennung vom Freundeskreis in ihrer Installation und dem Video-Experimental-Kurzfilm: „Nordlichter für Gabriele" nimmt Bezug zu Münters Zeit im schwedischen Exil. Münters bekanntes Werk „Kahnfahrt" hat gleich mehrere Künstlerinnen inspiriert: Die 15jährige Luca Marie Reinsch (Valentine Rothe Preis-Trägerin 2014) hat es kopiert, Corinna Heumann versetzt es mit Motiven der Pop Art und Ingrid Scheller zeigt den Freundeskreis in der ihr eigenen Malweise, der gestischen Form der Abstraktion.
Raumgreifend ist Eva-Maria Salms Installation „Bewegter Freundeskreis" - eine Arbeit, in der die BesucherInnen sich interaktiv in eine Tafelrunde einfügen können. Monika Ortmann inszeniert die blaue Reiterin als eine übergroße Figurine in einem „Blaustrumpfnetzwerk". Boris von Reibnitz erinnert mit seiner Holzskulptur an die Geschehnisse während des Ersten Weltkrieges - die Blaue Reiterin fügt sich in eine „Schicksalsgemeinschaft" ein.
Im dritten Teil findet man all jene Werke, die sich mit Münters Landschaftsmalerei auseinandergesetzt haben, etwa Petra Böttchers Lochkamerafotografien oder Anne R. Kieschnick, die Werke Münters in einem blauen Raum inszeniert. Heike Schwegmanns zarte Aquarelle entführen in abstrakte, visionäre Landschaften. Susanna Neunast übersetzt in einer aufwändigen Videoinstallation das berühmte Straßenbild der Vorgängerin „Gerade Straße" in eine dreidimensionale Version.
Und zum Schluss ein „Kunstgarten", in dem ein Meer aus bunten Blumenbildern, Stilleben und Arbeiten zum Münterhaus zusammengefasst ist. Judith Wanzers Rauminstallation „Waiting for W." besteht aus mehreren farbigen Landschaftsteilen. Heide Weideles Installation „kandinsky räumlich weitergedacht" besticht durch satte Farbkontraste und Lichteffekte. Kraftvoll in den Farben und Linien auch die Häuser und Gärten in den Gemälden von Valentine Rothe und Gertraud Salamon. Diese expressive Farbigkeit findet sich auch in den digitalen Collagen Hertha Miessners wieder, in denen alle grauen Schatten eliminiert sind, was die Lichtwirkung deutlich erhöht. Stark auch Lissy Winterhoffs Fotogramme von knorrigen, wildwachsenden Pflanzen, Baum- und Strauchästen.

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