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Fotomuseum Winterthur


Grüzenstrasse 44/45
8400 Winterthur
Tel.: 052 234 10 60
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Öffnungszeiten:

Di, Do-So 11.00-18.00 Uhr
Mi 11.00-20.00 Uhr

Rosângela Rennó: Strange Fruits

09.06.2012 - 19.08.2012
Rosângela Rennó arbeitet wesentlich mit Fotografien, obwohl sie ihre Sujets nur selten selbst fotografiert. Stattdessen macht sie sich bereits existierende fotografische Bilder zu eigen, bearbeitet, gestaltet sie und verschiebt sie in andere Kontexte, andere Bedeutungsebenen. So stiess sie beispielsweise bei ihren Recherchen im Carandiru-Gefängnis in São Paulo auf eine umfassende Sammlung von Glasplatten und Negativen aus dem frühen 20. Jahrhundert mit Fotos von Tätowierungen auf den Körpern der Strafgefangenen. Daraus entstand die mehrteilige Arbeit Cicatriz (Narbe), bei der sie das Augenmerk auf die privaten Lebensgeschichten der anonymisierten Männer lenkt. Rennó findet oft politisch aufgeladene Wege, ihre Bilder zu präsentieren. Dabei bleibt ihr Werk zutiefst menschlich, weil sie die Betrachter dazu animiert, sich das Leben anderer Menschen vorzustellen; vor allem derjenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen und kaum beachtet werden. Für Rennó sind die „Geschichten der Verlierer“ interessanter als „die Geschichte der Sieger“. Die 1962 in Belo Horizonte geborene Rosângela Rennó gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlern Brasiliens. Ihre Arbeiten werden international gezeigt, unter anderem an den Biennalen von Istanbul, Moskau, São Paulo und Venedig. Sie lebt und arbeitet in Rio de Janeiro. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Gulbenkian-Stiftung in Lissabon.

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