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Deutsches Gartenbaumuseum


Cyriaksburg / Gothaer Straße 50
99094 Erfurt
Tel.: 0361 223 990
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Mär-Okt:
Di-So 10.00-18.00 Uhr
Jul-Sep:
tgl. 10.00-18.00 Uhr

Das Maiglöckchen: Vom Wundermittel zum Mauerblümchen

07.03.2010 - 31.10.2010
Die Sonderausstellung zeichnet die Geschichte des Maiglöckchens unter unterschiedlichen Aspekten nach: Botanik, Gartenkultur und Medizin, Aberglauben und Verwendung in der Kunst. Das Maiglöckchen kann mit einer facettenreichen Geschichte aufwarten, die von der wilden Waldblume bis zum Verkaufsschlager reicht. Zählte das Maiglöckchen in den 1930er Jahren noch zu den Lieblingsblumen der Deutschen, so nahm ihre Beliebtheit in den 50er Jahren doch spürbar ab. Vielleicht lag es an ihrem allzu intensiven, natürlichen Duft, der nicht mehr so gefragt war. Oder war die Blume in der „Wirtschaftswunderzeit“ einfach zu bescheiden in ihrem Auftritt? Dabei hat das Maiglöckchen allerhand zu bieten. In früheren Epochen priesen Kräuterbücher die heilenden Kräfte des „Goldenen Wassers“, das Wurzel und Blüten lieferten, vorausgesetzt, man kannte die Geheimnisse ihrer komplizierten Zubereitung. In Agatha Christies Romanen wird hier und da mit Maiblumenwasser auch gemordet. In der Londoner Parfümerie wurde schon 1765 das Maiglöckchen als Duftnote verwendet. Fast schon legendär war Ende des 19. Jahrhunderts das Parfum „Prinzess Maiglöckchen“ des bekannten Georg Dralle aus Hamburg. Zu vielen Festlichkeiten und Höhepunkten im Leben war der Maiblumenstrauß unentbehrlicher Blumenschmuck. Maiblumen-Motive fanden sich auf zahlreichen Gebrauchsgegenständen. Selbst Maiblumen-Lieder wurden komponiert. Der großflächige Anbau in Spezialgärtnereien rechnete sich also. Das Maiglöckchen verließ die Waldwiesen und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in gewissen Regionen wie den Vierlanden bei Hamburg großflächig kultiviert.

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