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Centre Dürrenmatt Neuchâtel


74, chemin du Pertuis-du-Sault
2000 Neuchâtel
Tel.: 032 720 20 60
Homepage

Öffnungszeiten:

geschlossen bis 04.12.13

Le labyrinthe poétique d'Armand Schulthess

30.03.2014 - 03.08.2014

Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel (CDN) präsentiert die bislang grösste Ausstellung, die dem Schweizer Künstler der Art Brut Armand Schulthess (1901 - 1972) gewidmet wurde.
Mit 50 Jahren zog sich Schulthess ins Tessin zurück, um in seinem Garten ein weitläufiges und poetisches Labyrinth entstehen zu lassen, das er fortlaufend mit seinen künstlerischen, philosophischen und wissenschaftlichen Obsessionen bereicherte.
Die Ausstellung richtet ihr Augenmerk auf die Kreationen, die dieses Gesamtkunstwerk hervorbrachte.
Mit der Ausstellung «Le labyrinthe poétique dʼArmand Schulthess» beendet das CDN seinen Ausstellungszyklus rund um das Motiv des Labyrinths. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Collection de lʼArt Brut in Lausanne.
Das Leben von Armand Schulthess nimmt im Jahr 1951 eine abrupte Wende: Im Alter von 50 Jahren kündigt er seine Stelle als Bundesbeamter in Bern und lässt sich in Auressio im Tessin nieder. Abgeschnitten von der Aussenwelt widmet er sein restliches Leben dem Aufbau eines phantastischen Universums in seinem 18ʼ000 m2 grossen Garten, den er in ein komplexes Netzwerk aus Pfaden und Aussichtspunkten verwandelt. An den Bäumen des Gartens bringt er über tausend Metallplatten an, auf denen er Texte schreibt zu Themen wie Psychoanalyse, Literatur und Musik. Sein Landgut wird so zu einem faszinierenden Labyrinth des Wissens, das von Schulthessʼ künstlerischem, philosophischem und wissenschaftlichem Streben zeugt.
Nach Schulthessʼ Tod im Jahr 1972 beschliessen seine Erben zusammen mit den Tessiner Behörden, sein gesamtes Werk zu vernichten. Glücklicherweise konnten dennoch einige Bruchstücke seiner Kreation gerettet werden.
Die Ausstellung des CDN präsentiert Assemblagen, bemalte Metallplatten, gebundene Bücher und Collagen von Schulthess, aber auch Photographien von Ingeborg Lüscher und Hans-Ulrich Schlumpf, die den Kunstschaffenden und seine poetische Welt zeigen. Zudem ist auch der Dokumentarfilm «Armand Schulthess - Jʼai le téléphone» (1974) von Hans-Ulrich Schlumpf im Ausstellungsraum zu sehen.
Schulthess ist der Erschaffer eines Gesamtkunstwerks und gehört zu jenen Künstlern, welche die Welt neu erfinden möchten - wie auch Friedrich Dürrenmatt, der oft darauf verwiesen hat, wie er als Kunstschaffender mit dieser Welt zu «spielen» vermag. Zitate und Werke von Dürrenmatt, bilden einen Kontrast zur Traumwelt von Schulthess. Die Ausstellung zeigt auch die Manuskripte von Autorinnen und Autoren wie Corinna Bille oder Max Frisch, die sich für einige ihrer Texte von Schulthessʼ Universum inspirieren liessen.

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