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Burg Beeskow


Frankfurter Str. 23
15848 Beeskow
Tel.: 03366 353 433
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Sep: Di-So 9.00-19.00 Uhr
Okt-Mär: Di-So 11.00-17.00 Uhr

Schichtwechsel

15.10.2011 - 24.06.2012
Kunst aus 40 Jahren DDR Gute Beziehungen zu anderen Städten und Regionen zu haben, ist für die Bewohner des Landstrichs zwischen Oder und Spree und seiner Kreisstadt Beeskow ein Muss, vor allem, wenn es um Denkmalpflege, Kunst und Kultur geht. Nicht allein, dass Beeskow seit 1992 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg ist – zwischen dem Landkreis Oder-Spree und der Stadt Krefeld besteht zudem ein Kulturabkommen, das nunmehr bereits 18 Jahre hält. Die Eröffnung der Ausstellung „Schichtwechsel“ am 15. Oktober 2011 in der Burg Beeskow gibt dem auf besondere Weise Ausdruck: So wird die Burganlage an diesem Tag offiziell zu „Unserem Denkmal des Monats“ im Oktober 2011 gekürt – eine gewichtige Auszeichnung für einen sanierten mittelalterlichen Bau, der bald das Neue Kunstarchiv Beeskow aufnehmen soll; zudem ist die Beeskower Burg nun für mehrere Monate Austragungsort einer Kunstschau, die 2010 für den Kulturpartner Krefeld konzipiert und von Förderern aus beiden Regionen finanziert wurde. Kurator Herbert Schirmer – Kunstwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Gründer des Kunstarchivs – nennt seine Ausstellung vielsagend „Schichtwechsel“ und bezieht sich damit sowohl auf die Veränderung der Arbeitswelt als auch auf den gesellschaftlichen Wandel nach dem Ende der DDR und dem damit verbundenen Paradigmenwechsel in der Kunst. Zeitübergreifend werden dabei Schwerpunkte gesetzt wie das neue Menschenbild, Aufbau der DDR, Welt der Arbeit (Industriedarstellungen, Brigadebilder, Helden der Arbeit, Aussteiger etc.) und gesellschaftliches Engagement, wobei diese Werke der gegenständlichen Darstellung verpflichtet sind. Darüber hinaus sind aber auch Künstler vertreten, die vor allem mittels verschiedener grafischer Techniken in Bereichen des Abstrakten gearbeitet haben. „Schichtwechsel“ verdeutlicht im anhaltenden Kontext des deutsch-deutschen Bilderstreites noch einmal die enge Verbindung zwischen Staat und Kunst und lässt die Künstler mit ihren Werken, weniger mit ihren Biografien oder den Auftragskriterien, zu Wort kommen. Allein die Bilder teilen mit, wie weit ein Künstler sich angepasst oder über seine mittelmäßige Begabung mit der Bedienung entsprechender Themen hinweggetäuscht hat. Begleittexte dienen der Aufklärung über Zusammenhänge und gegenseitige Abhängigkeiten wie dem verordneten sozialistischen Realismus, beleuchtet aber auch die Abgrenzung gegenüber der offiziellen Kunstpolitik (Staatliches Auftragswesen) und Versuche der trickreichen Auslegung.

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