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Galerie Boisserée


Drususgasse 7-11
50667 Köln
Tel.: 0221 257 85 19
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa 11.00-15.00 Uhr
u.n.V.

Hommage à Gerhard F. Reinz

28.10.2015 - 05.12.2015

"Das Leben ist keine Einbahnstraße."
Gerhard F. Reinz
Selten widmet eine Galerie einem verstorbenen Kollegen eine Ausstellung. Die Kölner Galeristen Johannes Schilling und Thomas Weber machen hier eine Ausnahme, indem sie mit einer Ausstellung an ihren verstorbenen Kölner Kollegen Gerhard F. Reinz erinnern, der am 12. November dieses Jahres 85 Jahre alt geworden wäre.
4 Jahre nachdem die Galerie Boisserée ihre jetzigen Räume in der Kölner Drususgasse bezogen hatte, eröffnete Gerhard F. Reinz 1959 seine Galerie in Köln, die er unter dem Namen Galerie Orangerie-Reinz 54 Jahre mit großem Erfolg führte. Der 1930 geborene Berliner glänzte in dieser Zeit mit seinen viel beachteten Ausstellungen und Katalogen sowie seinen Messeständen auf den internationalen Kunstmessen im In- und Ausland. Seine Liebe und sein großes Engagement für die Druckgraphik, seine profunde kunsthändlerische Arbeit im Bereich der Kunst nach 1945, sein Einsatz für zeitgenössische Künstler wie Alain Clément, Dietrich Klinge oder Walter Stöhrer sowie sein einzigartiges berufspolitisches Engagement haben ihn als kompetente und liebenswerte Persönlichkeit des deutschen Kunsthandels für viele unvergesslich werden lassen.
Für die Galerie Boisserée und ihre Galeristen Johannes Schilling und Thomas Weber als nachfolgende Generationen, war Gerhard F. Reinz in vielen Dingen Vorbild und Ansporn zugleich. Es gab nicht nur viele Überschneidungen in der Kunst nach 1945, sondern beide Galerien entwickelten sich zu den wichtigsten Ansprechpartnern für Originalgraphik in Deutschland. Dieses Miteinander, welches trotz der unterschiedlichen Generationen im Fachlichen, Menschlichen und Berufspolitischen einen positiven bleibenden Eindruck hinterlassen hat, hat den Anstoß gegeben, eine Ausstellung als „Hommage à Gerhard F. Reinz“ mit den Künstlern zu konzipieren, für die er sich jahrzehntelang eingesetzt hat. Die Liste der Exponate beginnt bei Max Ackermann (1887 – 1975) und endet bei Fred Thieler (1916 – 1999). Viele Werke stammen unmittelbar aus dem Nachlass des verstorbenen Kölner Galeristen, die Ausstellung wurde von ausgesuchten Exponaten aus den Beständen der Galerie Boisserée ergänzt.
Highlights dieser ausgefallenen Ausstellung sind Leinwände von Ernst Wilhelm Nay ("Chorisch Grau", 1960 und ohne Titel, 1934/35), Emil Schumacher ("Ankh", 1987) und Antoni Tàpies ("Mocador negre", 2008), des Weiteren ein kleines Ölbild von Willi Baumeister („Formen auf Grün“, 1949) sowie eine Tuschezeichnung von Pablo Picasso ("Les masques", 1954). Der Besucher stößt zudem auf zahlreiche ausgesuchte Arbeiten auf Papier u.a. von Max Ackermann, Fernando Botero, Eduardo Chillida, Salvador Dalí, Max Ernst, Hans Hartung, Marino Marini, Joan Miró, Ernst Wilhelm Nay, Emil Schumacher und Fred Thieler. Zu den zeitgenössischen Künstlern, die Gerhard F. Reinz in Köln vertreten hat, gehören Walter Stöhrer, vertreten mit einer großformatigen Leinwand aus den 1970er Jahren ("Janusköpfig"). Der in Südfrankreich lebende Maler Alain Clément ist mit Papierarbeiten, Skulpturen und Leinwänden vertreten, der 1954 in Heiligenstadt geborene süddeutsche Bildhauer Dietrich Klinge zeigt Bronzeskulpturen aus den letzten 6 Jahren. Beide Künstler wollen zur Eröffnung der Ausstellung kommen.
Ausgesuchte graphische Arbeiten u.a. von Braque, Chagall, Dalí, Miró, Poliakoff, Tàpies und Picasso runden die Ausstellung ab, die mit ihren (allen) verkäuflichen Exponaten einen breit gefächerten Eindruck von der Arbeit einer der großen Persönlichkeiten des deutschen Kunsthandels vermittelt.

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