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Galerie Boisserée


Drususgasse 7-11
50667 Köln
Tel.: 0221 257 85 19
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa 11.00-15.00 Uhr
u.n.V.

vertretene Künstler

Georges Braque

Georges Braque: Arbeiten aus dem graphischen Oeuvre

09.10.2010 - 21.11.2010
"Man darf nicht wahrhaftig erscheinen wollen durch die Imitation von Dingen, die vergänglich sind und sich verändern, und die wir nur irrtümlicherweise als unveränderlich ansehen. Die Dinge an sich existieren ja gar nicht. Sie existieren durch uns." Georges Braque Georges Braque gilt zusammen mit Pablo Picasso als Schöpfer des Kubismus und damit als Wegbereiter der Kunst des 20. Jahrhunderts. Von Anfang an hat er dem graphischen ÂŒuvre seine Aufmerksamkeit und Leidenschaft geschenkt und sich mit den künstlerischen Möglichkeiten der druckgraphischen Verfahren beschäftigt. "Es macht mir unsägliche Lust, auf dem Gebiete der Graphik nach einer neuen Methode, nach einer neuen Technik zu suchen, um das, was ich fühle, genau ausdrücken zu können. Dabei kommt mir das Material von überall her zu Hilfe. [Â…] Meine Absicht ist, auch ein graphisches Blatt in einen Gegenstand zu verwandeln, der stoffliche Eigenschaften besitzt und das Gefühl für Stofflichkeit anspricht. Ich fühle, dass ich mich auch darin verwirklichen kann, und das heißt, dass ich auf eine neue Art glücklich sein werde." In enger Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie in der Reithalle Paderborn – Schloß Neuhaus – entstand die Ausstellung, für die die Galerie Boisserée über 150 graphische Arbeiten zusammengetragen hat, die alle Schaffensperioden (1911–1963) und Themenkreise (kubistische Blätter, griechische Mythologie, Blumen, Stillleben, Vögel) umfassen und sich zu einer in sich schlüssigen Einheit und zu einem umfassenden Überblick seines graphischen Schaffens zusammenfügen. Die überwiegend farbigen Radierungen und Lithographien, zahlreiche Zustandsdrucke, Arbeiten auf Papier, illustrierte Künstlerbücher, Plakate und eine Keramik veranschaulichen die Einzigartigkeit seiner Bildsprache und sein Formenvokabular. Ausgehend von dem Formenrepertoire des analytischen Kubismus handelt es sich bei den Schwarzweißradierungen "Petite guitare cubiste" (1909/10), "Job" und "Nature Mort I" (beide 1911) um die allerersten Graphiken Braques. Fasziniert von der griechischen Mythologie entstehen fast zwanzig Jahre später die Schwarzweißradierungen zu Hesiods "Théogonie" (1932) und die zahlreichen Farblithographien der antiken Götterwelt mit Pferd und Wagen – einem Thema, dem Braque sich wieder und wieder gewidmet hat. Die Vielzahl seiner druckgraphischen Arbeiten entsteht nach dem zweiten Weltkrieg. In Braques Arbeiten zeigt sich nun eine weichere Linienführung, die partielle Wiedereinführung naturalistischer Formen, die Betonung des stofflichen Eigenwerts der Farbe und der Fläche. Blumen, griechisches Profil, Teekanne, Äpfel, Zitronen und Vögel sind seine bevorzugten Motive. In ihrer Reduziertheit und dem Verzicht auf alles Beschreibende und Überflüssige sind sie von hoher poetischer Ausdruckskraft. Besonders die Vögel sind es, die ab den 50er Jahren eine große Bedeutung im graphischen Werk von Georges Braque gewinnen. "Ich zeichne nur noch Vögel, nachdem mich meine Stillleben vielleicht zu lange auf der Erde festgehalten haben." "Ich male und zeichne nur Vögel, und immer dieselben, nicht Vögel, wie ich sie in der Natur vor mir sehe, sondern wie sie sich unter meiner Hand auf der Leinwand oder dem Papier bilden." Seine Stillleben und Vogelbilder sind bestimmt von auf das Wesentliche reduzierte Formen, von Klarheit und Einfachheit und zählen zu den wichtigsten und schönsten Exponaten seines ÂŒuvres.

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