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Galerie Boisserée


Drususgasse 7-11
50667 Köln
Tel.: 0221 257 85 19
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa 11.00-15.00 Uhr
u.n.V.

175 Jahre Galerie Boisserée

10.07.2013 - 31.08.2013

Im Juni 1838 eröffnen Josef und Nikolaus Wilhelm Boisserée, die Neffen der bedeutenden Kunstsammler Sulpiz und Melchior Boisserée, in der Minoritenstraße 11 in Köln die Firma J. & W. Boisserée, zunächst als Buchhandlung, später als Buch- und Kunsthandlung. 1888 erwirbt der Münsteraner Buchhändler Franz Theodor Helmken das Unternehmen, 1902 übernimmt sein Mitarbeiter Hermann Schilling die Firma und forciert bereits in den 20er Jahren den Kunsthandel.
Im zweiten Weltkrieg werden die Geschäftsräume mehrfach völlig zerstört und müssen schließlich ganz aufgegeben werden. Nach Beendigung des Krieges überträgt Hermann Schilling 1946 die Firma seinem Neffen Walter Schilling (geb. 1924), der nun neben dem Sortimentsbuchhandel den Kunsthandel und die Galerietätigkeit zum Kernbereich der Firma J. & W. Boisserée ausbaut und 1955 die Galerieräume an dem heutigen Standort in der Drususgasse 7-11 bezieht. In 30 Jahren zeigt Walter Schilling ca. 260 Ausstellungen, u.a. graphische Arbeiten von Künstlern wie Braque, Chagall, Corinth, Liebermann und Kollwitz. 1988 – im Jahr ihres 150jährigen Bestehens - übernimmt Johannes Schilling (geb. 1959) die Galerie von seinem Vater und beginnt, das heutige Profil der Galerie zu schärfen: Kunst nach 1950 und zeitgenössische Kunst. Nach einem aufwendigen Umbau im Jahre 1993 präsentieren sich die vergrößerten Galerieräume auf 400 qm und verteilen sich auf zwei Etagen.
1995 tritt der Österreicher Thomas Weber (geb. 1969) in die Firma ein und wird 1998 neben Johannes Schilling geschäftsführender Gesellschafter. Thomas Weber und Johannes Schilling erschließen sich den internationalen Kunstmarkt, zeigen zahlreiche Ausstellungen mit begleitenden Katalogen und sind auf Messen in Köln, London und New York vertreten.
Die Galerie Boisserée entwickelt sich in der Zeit der gemeinsamen Geschäftsführung, nicht nur auf dem Gebiet der klassischen und zeitgenössischen Graphik, zu einer führenden internationalen Galerie.
Anlässlich Ihres 175jährigen Jubiläums zeigt die Galerie Boisserée auf beiden Ausstellungsebenen ausgesuchte Exponate aus ihren Beständen.
Highlights sind eine großformatige Monotypie von Marc Chagall aus dem Jahr 1966 ("Les paysans de Saint-Jeannet"); eine expressive, horizontal angelegte Gouache von Joan Miró aus dem Jahr 1970 und eine Gravitation des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida aus dem Jahr 1996.
Der Besucher stößt aber auch auf eine sensible und frühe Leinwand des deutschen Informellen Emil Schumacher ("Bisal", 1957) oder eine expressive Leinwand eines imaginären Portraits des Spaniers Antonio Saura ("Retrato 4-96", 1996). Unter den Neuankäufen zeitgenössischer Kunst ist ein Monitor mit einer Computeranimation des Engländers Julian Opie ("Sara walking naked", 2003) sowie eine 1980 entstandene Collage und Mischtechnik "Wrapped Reichstag" von Christo & Jeanne-Claude zu erwähnen. Ausgesuchte graphische Arbeiten sowohl von Klassikern wie Braque, Matisse und Picasso als auch Zeitgenossen wie Bourgeois, Freud, Hockney, Judd, Lichtenstein, Opie und Scully runden das Bild der Jubiläumsausstellung ab.
Im Hinblick auf die Verbindung des Namens Boisserée zum Kölner Dom zeigt die Galerie als Sonderausstellung im Studio sechs Bilder des Kölner Domes aus zwei Jahrhunderten: eine Leinwand mit einer seltenen antizipierten Darstellung des Kölner Domes aus der Gründungszeit der Galerie (Eduard Gerhardt 1813–1888 zugeschrieben) wird der kompletten Serie der vier Farbsiebdrucke von Andy Warhol "Cologne Cathedral" von 1985 und dem Multiple von Christo & Jeanne-Claude "Mein Kölner Dom, Wrapped" gegenübergestellt.

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