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Dittrich & Schlechtriem


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u.n.V.

vertretene Künstler

Dennis Loesch
Stefan Behlau

Stefan Behlau / Dennis Loesch: Get out

01.07.2016 - 03.09.2016

Lars Dittrich und André Schlechtriem freuen sich, Ihnen die Ausstellung GET OUT von STEFAN BEHLAU und DENNIS LOESCH zu präsentieren. Im Fokus der Präsentation stehen Arbeiten aus einem Zyklus, welche für die institutionelle Präsentation GOOD MORNING, HALLO in der G2 Kunsthalle Leipzig Ende letzten Jahres entstanden sind. Die intensive künstlerische Auseinandersetzung mit Farbe als Medium und der Reproduzierbarkeit von Bildern in digitalen Druckverfahren bildet dabei die Grundlage auf der die Arbeitsweisen der Künstler aufbauen. Die Künstler haben für die gezeigten Werke bereits existierende Malereien anderer Künstler als Vorlagen genutzt. Loesch verwendet die digitalen Farbdurchschnitte der Originale, die er den Pixeln der Abbildungen entnimmt, wohingegen Behlau die invertierten Farben der Vorlagen nutzt. Dabei stellt er die Materialität der Farbe als haptische Substanz auf einem Bildträger in den Vordergrund seiner gezeigten Arbeiten.
„Behlaus großformatige Leinwände stehen in der Tradition der amerikanischen Farbfeldmalerei. Unter Negierung der Hand des Malers und erweitert um das Moment des Gestischen, liegen seine monumentalen, gerakelten Abstraktionen filmartig über der Bildoberfläche. Die Farbverläufe, die in ihrer optischen Wirkung zunächst einen digitalen Ursprung vermuten lassen, entstehen in einem manuellen Prozess. Farbe wird von Behlau als körperhafte Materie aufgefasst, die ebenso technoide wie poetische Elemente subtil synthetisiert. In der Auseinandersetzung mit Behlaus Werken stellt sich dem Betrachter die Frage, was ein Bild ausmacht. Wie wird allein durch Farbe Räumlichkeit und Tiefe im Bild erzeugt? Das alte Credo von Malerei als Farbe auf Leinwand wird von Behlau also mehr als wörtlich genommen.“ (Anka Ziefer)
Durch die künstlerische Freude an der Radikalität abstrakter Malerei entledigt „(…) Behlau seine Kompositionen von allem Unnötigen oder überflüssig Kompliziertem und hat dabei eine sehr eigenständige und authentische Handschrift entwickelt. In der vermeintlich einfachsten und am wenigsten individuellen Möglichkeit der Bildproduktion – durch einmaliges Rakeln einer großen Menge an Farbmaterie auf vorbereiteten Leinwänden – schafft es Stefan Behlau, Werke von großer Präsenz, Poesie und Präzision entstehen zu lassen.
Im Kontrast und Dialog dazu stehen Arbeiten – Tintenstrahldrucke auf Aluminium – von Dennis Loesch. In Analogie zur Erinnerung, die sich ihrem Prinzip nach in fehlerhafter Wiederholung vollzieht, reproduziert Loesch Bilder und Farben digitalen Ursprungs und überführt diese auf reale Bildträger. Seine Memory Sticks veranschaulichen den Begriff des Speichermediums bildhaft.“ (A.Z.)
Hat Loesch in den früheren Arbeiten der „Memory Sticks“ noch eine Sammlung von Bildern auf einen einzelnen Stick gezogen und somit sein digitales Archiv auf der (Benutzer-)Oberfläche offengelegt, verwendet er für die neueren „(…)Serien nun mehrere Sticks, um ein einzelnes hochaufgelöstes Bild darzustellen. Hierfür wählte er ganz gezielt Motive, als deren kleinster gemeinsamer Nenner ihre Ubiquität gelten kann: Abstrakte Farbverläufe oder Gradients, die entweder direkt in Photoshop erzeugt oder aus Screenshots des Apple-Bildschirmschoners Plasm entwickelt wurden. Für andere Arbeiten scannte der Künstler die Logos der deutschen Boulevardblätter Bild und Morgenpost, ein Pin-up aus dem Playboy, das Portrait von Benjamin Franklin, das die 100-Dollar-Note schmückt, die schwarze American-Express-Karte (Centurion Card) oder auch ein Titelblatt des New Yorker Magazins Artforum, das sich in der heutigen westlichen Kunstwelt als Leitmedium durchgesetzt hat.“ (Kito Nedo)
In den abstrakten Farbverläufen spannt sich wieder der Bogen zu den Arbeiten von Stefan Behlau. Die Farbinformationen der Gradients, die als digitale Daten vom Computerprogramm generiert wurden, werden im Druckprozess wiederum zur haptischen Information einer physischen Präsenz der Farbe auf den Sticks. Das Digitale geht ins Analoge über und macht die Farbinformation räumlich sichtbar, ganz wie die „Farbmaterie“ bei Stefan Behlau auf der Oberfläche der Leinwand liegt und ihre dezente Plastizität visuelle Information und Volumen thematisiert.

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