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30works Gallery

30works Gallery Köln Ausstellungen
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50672 Köln
Tel.: 0221 33779999
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Öffnungszeiten:

Mi-Sa 12.00-18.00 Uhr

vertretene Künstler

Jörg Döring

Jörg Döring: Oil & Honey

21.03.2015 - 25.04.2015

Widerspenstig und robust, pastos und doch flüchtig, dabei hochkomplex: der Umgang mit Ölfarbe zählt zu den anspruchsvollsten Künstlerdisziplinen. Gleichzeitig aber zu den expressivsten, originärsten und sinnlichsten. Mit „Oil & Honey“ erweist Jörg Döring Öl und Leinwand seine ganz eigene Referenz – und verleiht dem Genre ein virtuoses Upgrade.
Die Wiederentdeckung der klassischen Technik, die auf seine Anfänge als Künstler verweist, wird bei Jörg Döring einmal mehr zum Happening. Und führt den Begriff des „Klassischen“ ad absurdum. Wie es überhaupt Jörg Dörings Kernkompetenz ist, vermeintlich bekannte Techniken und Termini zu brechen, indem er ihnen ungeahnte Wendungen verpasst und ihnen so völlig neue Perspektiven abgewinnt. Der Rest liegt im Auge des Betrachters – und appelliert mithin an den ganz persönlichen Interpretationsspielraum. „Meine Bilder sollen nichts erklären oder beschweren, sondern immer als Mind-Opener fungieren.“, sagt Döring.
Umkehrung des Pop Art-Begriffs
Auf den ersten Blick muten die Sujets seiner Ölbilder, zu denen Comic-Ikonen und Supermodels, genauso wie abstrakte Elemente und Mixe all dessen gehören, eingängig und vordergründig an; doch hinter der sinnbildlichen Oberfläche arbeitet JD auf verschiedenen Ebenen, die stark narrativ geprägt sind und sich als Gesamtkomplex zu einer ganz neuen Geschichte verdichten. Ende offen. Denn JDs Werke entziehen sich jeder Kategorisierung, jeder finalen Pointe, jedweder fixierten Bedeutung und Zielführung. Stattdessen sollen herkömmliche Denkmuster durchbrochen und Gedankenspiele ermöglicht werden. Was ist schön? Was gut? An was möchten wir uns erinnern? Und auf was können wir verzichten? Dörings komplexe Bildwelten greifen diese Fragen auf und laden das augenscheinlich Gefällige ideell und kontemplativ auf. „Pop Art war ursprünglich eindimensional, simpel und gefällig. Ich versuche Pop nun umzukehren und aufzuladen. Die Welt ist individueller und komplexer geworden – und damit auch Pop Art als Abziehbild dieser Entwicklungen.“, fasst Jörg Döring zusammen.
Ironische Vexierspiele
Neben bekannten Sujets wie den Pin-ups, Mickey Mouse und Pink Panther erweist JD nun auch den Marvel-Helden seine Referenz. Mal pastos verfremdet, mal fotorealistisch auf Leinwand gebannt, werden Batman, Cat Woman, Joker & Co. in aktuell relevante Kontexte gebettet und mit spitzzüngigen, provokanten Kommentaren versehen. Womit sie zu kritischen Botschaftern und Mahnern unseres Zeitgeists und jüngster Entwicklungen avancieren. Ihre motivische Liaison mit Snoopy und den vergleichsweise braven Disney-Heroen darf man als Anspielung auf den stereotypen Kampf der Kulturen - Gut gegen Böse - interpretieren. Muss man aber nicht. Denn, frei nach JD: Alles kann, nichts muss.
Eine Premiere feiern auch die „Artist’s Secrets“: Gleichsam als Hommage an Warhols berühmte Brillo Boxes und (selbst)ironisches Vexierspiel konzipiert, bilden die originalgetreuen Kartonagen sinnbildliche Verpackungen von JDs künstlerischer Entität. Und spielen damit gekonnt auf das Prinzip des „Stand&Deliver“ in der Kunstwelt an, wo Kreativität sich den Gegebenheiten des Marktes unterzuordnen hat, Künstler „liefern“ müssen und ihre Werke somit zur bloßen Ware verkommen. Döring verpackt diese offensive Verkaufsbotschaft in ansprechenden Keks- oder Schokoladenkartons. Womit die Philosophie endgültig zum Produkt wird - und JD sich erneut als Meister der Transformation erweist, der vermeintlich Oberflächliches und Banales in die Komplexität des Hier & Jetzt überführt und einbettet.
Jörg Döring lebt und arbeitet in Düsseldorf. Seine Werke wurden in Ausstellungen auf der ganzen Welt, u.a. in London, Zürich, Paris, Neu-Delhi, Los Angeles und Miami, gezeigt und sind in zahlreichen deutschen wie internationalen Privatsammlungen vertreten.

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